
In meinem Artikel über künstliche Intelligenz erwähnte ich selbst fliegende Drohnen. Gestern publizierte Amazon seine neue Generation von Drohnen, Amazon Primeair, die Pakete ausliefern sollen. Fand ich ziemlich beeindruckend und einen Post wert.
Artikel, Vorträge und neue Ideen rund um Techstartups
Filed Under: Technologie
In meinem Artikel über künstliche Intelligenz erwähnte ich selbst fliegende Drohnen. Gestern publizierte Amazon seine neue Generation von Drohnen, Amazon Primeair, die Pakete ausliefern sollen. Fand ich ziemlich beeindruckend und einen Post wert.
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Ich möchte neben meinen Beiträgen, die ich poste, auch jeweils einen Artikel oder Video veröffentlichen, welches mich entweder beeindruckt oder ich einiges davon gelernt habe.
Heute ist es Shivon Zillis mit Ihrem Beitrag «Machine Intelligence» und «Machine Intelligence in the Real World«. Zillis arbeitet für Bloomberg Beta – eine 2013 gegründete Venture Capital Firma mit einer Kapitalisierung von $75 Mio von Bloomberg L.P.
Diese Artikel sind ein Deep Dive und zeigen, welche Teilbereiche der Begriff Machine Learning / Machine Intelligence / Artifical Intelligence umfasst und gruppiert Startups in verschiedene Kategorien.
Filed Under: Technologie
Wikipedia definiert künstliche Intelligenz – im Englischen Artificial Intelligence (AI) – als Teilgebiet der Informatik, welches sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens befasst. Ich persönlich nahm künstliche Intelligenz erstmals 1984 im Film Terminator wahr. Intelligente Maschine sind im Krieg mit den Menschen – nach einen von Maschinen ausgelösten Weltkrieg kämpft die Menschheit um ihr überleben. Der Film ist zwischenzeitlich zu einem Franchise geworden – es gibt 5 Teile. Die fünfte Folge Genisys hatte dieses Jahr in Berlin Premiere. Mit einem Budget von $155 Mio hat Terminator Genysis bis jetzt $441 Mio eingespielt.
Neben Terminator gibt es viele Hollywood Filme zum Thema künstliche Intelligenz – Wikipedia listet 42, The Guardian hat die Top 20 zusammengestellt. Meist bleibt die Handlung ähnlich: Menschen bauen intelligente Maschinen, die unser Leben einfacher oder unsere Arbeit besser machen. Diese Maschinen werden selbstbewusst und verselbständigen sich, zuerst langsam und versteckt, dann bestimmt und offen. Es beginnt unausweichlich ein Kampf um die Oberhand, die in einer Frage um Leben und Tod für Maschinen oder Menschen endet. Beispiele sind Ex Machina (2015), Transcendence (2014), I, Robot (2004), A.I. Artifical Intelligence (2001), The Matrix (1999), RoboCop (1987), War Games (1983), Blade Runner (1982), Tron (1982), Space Odyssey (1968).
Ich habe mir die Popularität des Begriffs künstlicher Intelligenz mit dem Google Ngram Viewer (Bücher zwischen 1950 und 2008, die Google indexiert hat) und dem Chronicle Viewer der New York Times (Artikel zwischen 1850 bis heute) angeschaut. Es zeigt sich eine Spitze der Popularität in den 80ger Jahren mit einer Renaissance seit 2010 an, die die Spitze der 80ger Jahre übertrifft.
Die in den 80ger Jahren entworfenen Expertensysteme haben die hochgesteckten Erwartungen der damaligen Zeit nicht erfüllen können. Heute wird unter künstlicher Intelligenz vor allem Machine Learning, das Anwenden von statistischen Methoden auf sehr grosse Datenmengen, verstanden. Kombiniert mit einer grossen Rechenleistung, die sich nach dem Mooresches Gesetz alle 18 Monate verdoppelt, gibt das neue Möglichkeiten, anhand von gesammelten Daten Vorhersagen zu machen. Die Harvard Business Review zeigte dies anhand eines Beispiels: Ein Internet Service Provider mittels Machine Learning lernt, welche Kunden mit grosser Wahrscheinlichkeit den Dienst kündigen – dies anhand von Kriterien wie Alter, Einkommen, Kinder, Benutzung von Online Streaming, Abbos von Sportsendern.
Ist das eine künstliche Intelligenz im Sinne der Hollywood Filme? Derzeit sicherlich nicht. Dennoch – in einer Welt von selbstfahrenden Autos, selbst-fliegenden Hobbydrohnen, Roboterhunden, Cloud Computing und Machine Learning – rücken dunkle Hollywood Gedanken in den Bereich des Wahrscheinlichen.
Dies bringt mich zu einem Beitrag von Geordie Rose, Co-Gründer von D-Wave Systems, welche in 10 Runden von 14 Investoren $124 Mio. aufgenommen hat. D-Wave System designet und produziert Quantum Computer – diese Maschinen haben einen Stückpreis zwischen $10 Mio und $20 Mio. Diese Computer basieren auf der Quantenphysik und sind immer noch experimentell – McKinsey hat 2013 in einer Studie Quantum Computer nicht auf die Liste der disruptiven Technologien genommen. Dennoch benutzen Google, die Nasa, die Universität von Südkalifornien und Lockheed Martin Quantum Computer.
Neben eindrücklichen Funding und reputablen Kunden von D-Wave Systems beeindruckt mich das Wachstum der Computerleistung der Quantumcomputer. Pro Generation Quantumcomputer steigert sich die Leistung um das 500’000 Fache.
Geordie Rose schliesst seinen Vortrag mit 3 Voraussagen über die Zukunft – basierend auf dieser Steigerung der Rechenleistung – wovon nur eine in diesem Kontext relevant ist: Bis 2028 existieren intelligente Maschinen, die alles machen können was Menschen tun. Quantum Computer haben mitgeholfen diesen neuen Typ von Intelligenz zu erschaffen.
Vor diesem Hintergrund werden Ängste über den Missbrauch von künstlicher Intelligenz verständlich. Um dunkle Szenarien aus Hollywood zu vermeiden, hat Elon Musk, der Gründer von Tesla und SpaceX, im Januar 2015 $10 Mio. gespendet um eine bösartige künstliche Intelligenz in der Zukunft zu vermeiden. Im Juli dieses Jahres haben Elon Musk und Stephen Hawking gemeinsam mit 1’000 Wissenschaftler der künstlichen Intelligenz und Robotik einen offenen Brief unterzeichnet, der vorschlägt AI nicht mit der Kriegsführung zu verbinden:
Artificial Intelligence (AI) technology has reached a point where the deployment of such systems is — practically if not legally — feasible within years, not decades, and the stakes are high: autonomous weapons have been described as the third revolution in warfare, after gunpowder and nuclear arms.
Was bedeutet das für uns als Gesellschaft und für Entrepreneure eines Startups? Die Computerentwicklung wird wahrscheinlich schneller vorangehen als wir erwarten – die Anwendungen und Chancen für Unternehmer werden sich im selben Masse vervielfachen. Als Gesellschaft haben wir darauf zu achten, dass künstliche Intelligenz nicht militärisch Missbraucht wird, um ein neues Wettrüsten zu vermeiden. Ob dies in der heutigen Welt möglich ist (Terror, Angst, Flüchtlingswellen, Uneinigkeit der Grossmächte, Diktaturen), bleibt abzuwarten.
Filed Under: Produkt Markt Fit
Heute habe ich bei der täglichen Lektüre der Startup Nachrichten den Design Sprint von Google Venture kennen gelernt – ein Weg um die Frage zu beantworten: Gibt es einen Bedarf für mein Produkt oder Dienstleistung? Google Ventures ist die Venture Capital Sparte von Google, welche unter anderem in Uber, HomeAway oder Nest Labs, aber auch in mehrere junge unbekannte Unternehmen investierte und weiter investiert.
Warum finde ich Google Ventures Design Sprint wichtig? Da Startups am häufigsten untergehen weil ihre Produkte niemand braucht oder niemand will. Als Unternehmer kann und soll man von seiner Geschäftsidee überzeugt sein und an diese glauben. Bevor das Produkt jedoch auf dem Markt ist, bleibt diese Überzeugung eine Hypothese, die getestet werden muss – gibt es einen Bedarf für meine Geschäftsidee?
Da die Kunden über Erfolg oder Misserfolg entscheiden ist so früh wie möglich das Gespräch mit der Zielgruppe zu suchen. Das ist am einfachsten mit einem MVP (Minimal Viable Product) zu erreichen. Darunter versteht man ein reduziertes Produkt, das den Kern der Geschäftsidee wiederspiegelt. Dieses MVP soll so lange verändert werden, bis der Produkt Market Fit hergestellt ist. Wie minimal soll ein MVP sein? Eric Ries beantwortet diese Frage mit dem Satz «wahrscheinlich viel minimaler als du denkst». Denn je länger man im Tunnel der Annahmen gefangen ist, desto grösser ist die Gefahr, etwas zu bauen was niemand braucht oder will. Wie lange soll die Erstellung des MVP dauern? Eine genaue Angabe ist wohl schwierig zu machen, aber vom Bauch aus gehe ich von 3 Monaten aus.
Google Venture Design Sprint kürzt nun diese Erstellung eines MVP auf 1 Woche zusammen, indem das MVP gar nicht fertig gebaut wird. 🙂 Doordash hat die erste Website für einen Fooddelivery Service in 2 Stunden erstellt und darin ein MVP simuliert.
Was ist hier die Lektion? Egal welche Methodologie man verwendet: Bei jeder Geschäftsidee ist der Bedarf, so früh wie möglich am Markt zu testen, damit man sich so schnell als möglich aus dem Tunnel der Annahmen befreien kann.
Filed Under: Grundlagen, Technologie
Die Schweizer Käseunion war eine Schweizer Marketing und Handelsorganisation, die zwischen 1914-1999 aktiv war. Es war eine vom Staat subventionierte Organisation, die Innovation und Vielfalt in der Käseproduktion beschränkte; im Gegenzug nationales und internationales Marketing für Greyerzer, Emmentaler und Sprinz betrieb. Die Schweizerische Käseunion gewährte Schweizer Käsereien Abnahmegarantien zu festen Preisen.
Wieso schreibe ich darüber? Ich habe heute Morgen einen US Podcast von NPR über den Ursprung des Käsefondue gehört. Es ist auch die Geschichte der Schweizerischen Käseunion, die Kleinbetrieben in Aufnahmezeiten der Weltkriege das Überleben sicherte, später aber die Vielfalt und Innovation zu stark beschränkte. Die Schweizer Käseunion ist ein Beispiel was Innovation braucht – einen Markt, der Innovation finanziell belohnt.
Unterhaltsam ist der 16 Min Podcast, da er die Schweiz aus US Perspektive beleuchtet. Vertiefend ist die Geschichte der Schweizer Käseunion auch hier sehr gut beschrieben.
Filed Under: Wachstum
Beginnt ein Tech Startup stark zu wachsen, so werden mehr Mitarbeiter eingestellt. Dies geschieht in der Regel nachdem der Produkt-Markt Fit des Startup erreicht wurde. Damit die Produktivität der Belegschaft hoch bleibt, braucht es Führung und damit auch meist einen CEO. Marten Mickos spricht über Führung in flachen Hierarchien.
Marten Mickos, ein finnischer Unternehmer, führt seit kurzem einen Blog – in diesem er über Führungsfragen in Startup Unternehmen spricht. Er nennt seinen Blog die Schule des Herings – warum? Wir alle haben einzigartige Fähigkeiten und Stärken, aber am Schluss vom Tag bleiben wir alle Menschen, bestrebt in gemeinsamer Arbeit unsere Ziele zu erreichen. Führung versteht er in Kontext von flachen Hierarchien als die Summe der Massnahmen und Strategien, die eine Koordination von Mitarbeiter ermöglichen, damit alle am selben Strang ziehen resp. alle Heringe in die selbe Richtung schwimmen.
Marten war in mehreren Unternehmen CEO – MySQL (Akquiriert von Sun für $1 Mrd im 2008), Eucalyptus System (Akquiriert von HP für $ im 2014) und neu (2015) CEO von HackerOne. Ebenso war er in mehreren Verwaltungsräten von Startups im Auftrag der Venture Capital Firma Benchmark Capital. Also ein erfolgreicher Unternehmer.
Er richtet seinen Blog auf Millenials in Führungspositionen aus. Es sind Kurzvideos von 3-5 Min zu einem Thema der Führung, aber auch Texte. Anbei eines seiner letzten Führungsvideos über zuhören:
Filed Under: Grundlagen
Ich bin vor ein paar Tagen bei einer Websuche über dieses TED Video von Simon Sinek gestolpert. Der Vortrag lief 2009 unter dem Titel «How great leaders inspire action» und liefert ein Framework, wie man Kunden, Mitarbeiter, Investoren zum handeln motiviert. Ich fand die 20 min echt lehrreich.
Filed Under: Grundlagen
Was sind erfogreiche Unternehmer? Bin ich ein erfolgreicher Unternehmer? Diese Frage beschäftigt jeden Entrepreneur. Denn, das Risiko eines Scheiterns ist gross – verlorene Zeit und verlorenes Geld, ein beschädigter Ruf, vielleicht sogar keine gute Karriere. Man hört oft davon von Unternehmen, die nicht laufen, von 9 aus 10 Unternehmen die scheitern. Es scheint ein scheitern gehört dazu. Da antwortet man schnell mal – das ist zwar spannend für 20 Jährige, aber so über 35 mit Kindern und Familie soll man es lieber lassen. Das Riskio eines Misserfolgs ist zu gross.
Googlet man «Bin ich ein Unternehmer» werden Tests angezeigt (hier und hier). Diese Tests fokussieren auf oberflächliche Kriterien, wie Bereitschaft zu Lügen, Fähigkeit zur Konfrontation, Bereitschaft zur Entscheidung oder zum Handeln, Chaos und Kreativität, Sich selbst kennen, Neugier, soziale Kompetenz, etc. etc. Ich finde diese Eigenschaften sind sicherlich relevant, bleiben aber an der Oberfläche stecken. Diese Eigenschaften fragen nicht, wann ein Mensch diese Verhaltensweisen entwickeln – vielmehr wird subtil unterstellt, dass man diese Eigenschaften entweder hat oder nicht hat – als ob sie genetisch festgeschrieben sind. Ich bin hier ganz anderer Meinung. Vielmehr sind diese Kriterien ausdruck einer unterliegenden Passion, etwas gutes zu tun oder die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Jessica Livingston untersuchte im Buch «Founders at Work», wie erfolgreiche Gründer sich selbst zum Zeitpunkt der Gründung wahrnehmen. Überrascht hat die Autorin, wie unsicher die Unternehmer waren, ob sie tatsächlich ein grosses Unternehmen gründen. Was Unternehmer sicher waren, ist dass sie etwas reparieren (fix things) oder etwas Gutes tun wollten. Wie beschreibt Jessica Livingston den Gefühlszustand von erfolgreichen Unternehmer im Zeitpunkt der Gründung? Dominieren tut die tägliche Unsicherheit, ob man das richtige tut. Weiter ist oft Isolation bestimmend, da man zu Beginn alleine oder in einer kleinen Gruppe arbeitet. Da meist keine Ressourcen vorhanden sind, entsteht schnell das Gefühl eines treten vor Ort. Die grösste Frustration ist, wie oft Unternehmer abgelehnt oder als Spinner abgetan werden – von verschiedensten Personengruppen: Investoren, potentielle Mitarbeiter, potentielle Kunden, Journalisten oder etablierte Unternehmen.
Wie können sich Unternehmer bei dieser Menge von negativen Gefühlen und Erlebnissen durchsetzten? Die Autorin stellte bei allen erfolgreichen Unternehmer die Ausdauer oder Bestimmtheit von Unternehmer fest, etwas zu bauen was funktioniert. Diese Überzeugung und Ausdauer half den Unternehmern, ihre Unsicherheit und erlebte Ablehnung zu überwinden. Letztlich brauchen Unternehmer eine mentale Anpassungsfähigkeit, da eine Produktentwicklung ein Try and Error Prozess ist und aus der Zusammenarbeit mit den Nutzern entsteht – anderseits aber auch da man teilweise ganze Probleme/Lösungen zur Seite stellen muss und wieder neu zu beginnen hat.
Was braucht es, ein erfolgreicher Unternehmer zu sein? Dustin Markovitz, Mitgründer von Facebook, schreibt in seinem Artikel «Good and Bad Reasons to Become an Entrepreneur» ein Unternehmer soll nur ein Unternehmen Gründen wenn die Lösung des Problems wichtig ist – das Problem schon lange auf dem Tisch liegt, nur Teilbereiche des Problem gelöst sind und niemand anderes das Problem löst. Würde ich das Problem nicht lösen, so würde viel Wert liegen gelassen werden. Dustin Markovitz fasst es in dem Satz zusammen: «The world needs you to do it».
Markovitz schreibt in diesem Artikel auch über falsche Motivation ein Startup zu gründen, welche ich hier aufliste:
Bin ich ein Unternehmer? Ich denke nur dann, wenn ich mich verpflichtet fühle ein relevantes Problem mit einem grossen Markt zu lösen, auf das andere Unternehmen bisher noch keine Antwort gefunden haben. Stellt euch immer die Frage: Bin ich bereit, mich die nächsten 10 Jahre mit diesem Thema zu beschäftigen und in dieser Zeit auf andere Tätigkeiten und Geld verzichte? Falls ihr dann immer noch ja sagen könnt, dann seit ihr definitiv ein Unternehmer!
Filed Under: Grundlagen
Ein Artikel auf Techcrunch von Willy Braun studiert Europas Unicorns zwischen 1996 bis heute und zählte dabei 42 Unternehmen mit einer Bewertung von grösser als $1 Mrd Euro. 3 Erkenntnisse waren für mich spannend:
Filed Under: Grundlagen
Ist es für die Gründung eines schnell wachsenden Technologie Startup notwendig, andere Tech Startups zu kennen? Oder kann ich mich auf meine Intuition verlassen und mich auf die mir plausibelste Problem/Lösung konzentrieren, die mich schon lange beschäftigt haben? Oder anders gefragt, wie funktioniert die Generierung und Auswahl von Geschäftsideen? Diese Frage ist schwierig zu beantworten und hängt davon ab, was für ein Typ Unternehmer mit welchen Kontakten ich bin. Ist es möglich gleich zu Beginn sich einem Mentorshipprogramm anzuschliessen – wie TechStars oder Y-Combinator – dann übernehmen andere Personen für den Unternehmer diese Research Aufgabe.
Falls einem Unternehmer die Option Mentorship nicht offen steht, so hat man sich meiner Ansicht nach mit Marktresearch zu beschäftigen. Denn zu gross ist die Gefahr das Rad das 2te Mal zu erfinden. Ebenso überzeugt mich Peter Thiels Argument, dass erfolgreiche Tech Unternehmen alle einzigartig sind. Wie kann ich aber Einzigartigkeit verstehen, wenn ich nicht weiss was schon existiert? Damit man sich vom Bestehenden bewusst absetzten kann, hat man den Markt bewusst zu verstehen. Wenn man Neues schaffen möchte, so muss man das bestehende kennen. Deshalb lese ich seit einem Jahr TechCrunch, andere kleinere Blogs und besuche diverse kleinere und grössere Veranstaltungen zum Thema Tech Startup. Dabei wird man immer wieder mit Neugründungen, Wachstum, Personalwechsel, Investment Trends, politischen Themen Pitch-offs und ähnlichem konfrontiert. So kann ich auch teilhaben, wie andere Entrepreneurs versuchen in der Zukunft zu leben.
Bei dieser Lese- und Konferenzarbeit legte ich jeweils immer Artikel zu Unternehmen zur Seite, die mich beeindruckten oder notierte assoziative Geschäftsideen, meist Neukombinationen von Bestehendem. Zwischenzeitlich ist die Sammlung auf 100 Ideen angewachsen. Mir ist natürlich klar, dass ich nicht alle Ideen verfolgen kann und ich eine Auswahl von Startup Ideen treffen muss. Aber wie macht man eine solche Selektion? Soll ich mich auf meine aktuelle Gemütsverfassung verlassen und die Idee verfolgen, die mich intuitiv jetzt ohne Studium der alten Ideen am meisten fasziniert – im Wissen, dass ich die Ideen vor 8 Monaten bereits vergessen habe? Dies scheint verlockend zu sein, denn damit zeigt man sich selbst selbstbewusst und beweist Entscheidungsfähigkeit. Doch mir scheint das der falsche Weg zu sein. Andererseits ist mir klar, ich darf mich nicht durch Analyse paralysieren lassen – nur mit Denken baut man kein Unternehmen auf.
Was ist der goldige Mittelweg? Wie beurteile ich nun meine 100 Ideen, ohne mich selbst für die nächste Zeit zu paralysieren?
Jede gepinnte Karte wandert durch die einzelnen Beurteilungen, erfüllt eine Idee ein Kriterium nicht, so nehme ich diese Idee heraus. Schliesslich habe ich eine Sammlung von 5-6 Ideen, für die ich Markttests durchführen möchte. Zu diesem Zeitpunkt verstehe ich unter einem Markttest eine Website, eine Umfrage, Diskussionen mit Menschen, die es ermöglichen, die Nachfrage einzuschätzen. Ich schätzte , am Schluss habe ich 2-3 Ideen, die ich umsetzten möchte. Da wird eine Entscheidung wohl nicht rational möglich sein. Da werde ich die reine Intuition entscheiden lassen, indem ich mich frage, welches ist die Idee, die die Welt zu einem besseren Ort macht?
Ich habe den Prozess noch nicht fertig durchlaufen. Falls neue Erkenntnisse während meiner Abarbeitung entstehen, so update ich diesen Artikel.
Alright! Als nächstes möchte ich über Entrepreneure schreiben.
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Jedes Startup braucht einen Businessplan – diesen Ratschlag erhält man fast in jedem Gründungszentrum. Wie lange gibt es den Begriff Business Plan schon? Nimmt man Google books Ngram Viewer als Indikator für das Auftreten des Begriffs in Büchern, so zeigt sich dass seit 1970 regelmässiger von Businessplänen, Entrepreneur, Startup und Venture Capital geschrieben wird.
Was aber ist ein Business Plan? Es gibt verschiedene Typen von Business Plänen. Die US Small Business Administration nennt das Prinzip «Form follows Function» – das bedeutet bevor man einen Businessplan schreibt, sollte man sich über dessen Funktion klar werden: Was will ich von meinem Business Plan?
Die letzten 5-10 Jahre setzte sich durch, dass Businesspläne kurz gehalten werden und nur das wesentliche enthalten sollen. Bekannt sind die Lean Startup Bewegung von Eric Ries und die Running Lean mit den Lean Canvas von Ash Maurya. Die Lean Canvas dienen dem internen Gebrauch, sollten auf einer Seite zusammenfassbar sein und dienen der Definition und dem Management des Geschäfts.
Neben dem One Page Business Plan gibt es den:
Was bedeutet das für ein Tech Startup? Sicherlich, dass man mit einem 1 Pager anfangen soll. Wie werden nach dem One Page Business Plan Mitarbeiter, Investoren und Kunden überzeugt? Hier zeigt sich im angelsächsischen Raum das der Standard Businessplan vom Pitchdeck verdrängt wird – eine Präsentation die irgendwo zwischen dem One Page Businessplan und dem Standard Businessplan liegt. DockSend und die Harvard Business School analysierte 200 Pitchdecks von seed founded Startups und Searies A founded Startups – die insgesamt $360 Mio. aufnahmen. Durchschnittlich war das Pitchdeck 19.2 Folien lang und wurde in knapp 4 Minuten überflogen. Der Inhalt richtet sich stark nach der Struktur eines Businessplans, wie Sequoia Captial sie erhalten will:
Was bedeutet das für ein Tech Startup? In einem Tech Startup hat man immer zu wenig Zeit und zu wenig Ressourcen. Deswegen sollte man nur planen, was einen Zweck erfüllt. Zur ausarbeitung einer Idee eignet sich am Besten ein Lean Canvas. Sind dann erste Präsentationen mit Mitarbeitern oder Investoren gefragt, sollte man ein Pitchdeck ausarbeiten. Rückt das intere Management in den Vordergrund und sind mehrere Personen involviert so soll das Pitchdeck und das Lean Canvas in ein Lean Business Plan umgewandelt werden, der bei formellen Anlässen in ein Standard Business Plan umgewandelt wird.
Als oberste Regel gilt: Der Businessplan folgt der Funktion, die er zu erfüllen hat. Der Businessplan ist niemals Selbstzweck. Deshalb soll man sich vor der Erstellung eines Businessplans immer fragen – was bezwecke ich damit?
Nächstes mal möchte ich über die Auswahl von Startup Ideen schreiben.
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Wie bereits in einem vorigen Post erwähnt, ist der Y Combinator ein bekannter Accelerator. Normalerweise sind die Vorlesungen, die der Accelerators organisiert, geschlossen und nur für die Kursteilnehmer zugänglich. Diese Teilnahme an einem Batch ist jedoch sehr kompetitiv – von 100 Bewerbern werden 1-2 ausgewählt. Um so spannender ist es, dass vor einem Jahr das erste Mal ein gesamter Kurs der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde – ich habe viel von diesen Vorlesungen gelernt. Falls Ihr auch ein Interesse und Zeit an einem Deep Dive habt… 🙂 Es lohnt sich!
http://startupclass.samaltman.com/
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Eine junge Pflanze ist fragil, zu viel oder zu wenig Wasser ist für sie tödlich. Ist es der falsche Boden, so kann eine Pflanze nicht richtig wachsen. Bekommt die Pflanze zu wenig Licht oder zu viel Wind, so wird sie verkümmern. Sind viele andere Pflanzen vor Ort, kann sich die Pflanze sehr wahrscheinlich nicht gegen andere Pflanzen durchsetzen und geht ein.
Was hat dies mit Tech Startups zu tun? Sehr viel, da alle junge Unternehmen fragil und verletzlich sind. Ein junges Unternehmen, am falschen Ort mit den falschen Ressourcen oder halt einfach mit zu wenig Liebe und Leidenschaft geht ein. Damit ein Tech Startup gedeihen kann, braucht es Kunden und Entrepreneure, die das Produkt leidenschaftlich lieben. Weshalb ist das so?
Das Produkt von einem jungen Tech Startup wird nie perfekt sein – es fehlen die Ressourcen. Versucht ein Startup perfekt zu sein, dann wird das Produkt nie auf den Markt kommen, da die verfügbaren Ressourcen zu knapp sind. Was ein fragiles Tech Startup also braucht sind Kunden, die jetzt das Produkt lieben, da für diese Kunden eine fehlerhafte Lösung heute besser ist als keine. Ein fragiles Tech Startup braucht auch Liebe und Leidenschaft von einem Unternehmer/Entrepreneur. Ohne passionierte Hingabe zu einem Thema sind keine Höchstleistungen erreichbar, kann kein Produkt mit geringsten Ressourcen erstellt werden. Liebe und Passion zu einem Produkt sind die Voraussetzung für die unternehmerische Ausdauer und der notwendige glasklare Fokus auf die Idee.
Uns ist allen aus unserem Alltag klar, man kann nicht alles lieben; Liebe ist meist beschränkt auf ein Thema – alles mit gleicher Energie und Hingabe zu lieben geht nicht. Was folgt aus dieser Erkenntnis für Tech Startups? Wir können zu Beginn nicht alle Menschen glücklich machen, sondern nur wenige. Ein Unternehmer muss den Mut aufbringen, den Markt zu begrenzen auf die passioniertesten Kunden, die das Produkt am meisten brauchen, bereit sind zu lieben und damit auch sich zu engagieren. Man kann auch von einer Marktnische sprechen. Oder im Bild der jungen Pflanze von einem Ort mit Wasser, Licht, guter Temperatur und Windschutz.
Beschränkt man sich so auf einen lokalen, kleinen Markt, so läuft man doch in die Gefahr in einer Nische stecken zu bleiben? Das kann geschehen und ist eine Gefahr, die es zu umschiffen gilt. Aber ohne ein Treibhaus kann kein Tech Startup gedeihen. Also ist eine Begrenzung auf eine Marktnische eine «conditio sine qua non» – eine notwendige aber nicht hinreichende Bedingung für den Markterfolg. Aus der Marktnische sollte später ein Weg herausführen um einen grossen Markt erschliessen zu können.
Einer der Grossen unternehmerischen Fehler ist, ein Produkt für alle Entwickeln zu wollen – dies mit der Begründung da der Markt zu Beginn gross ist. Warum ist das ein Fehler? Wäre das Marktvolumen für ein Produkt bereits heute so gross, dann wären viele andere Unternehmen mit viel mehr Ressourcen als einem Tech Startup zur Verfügung steht schon an der Entwicklung des Produktes – die Chancen für einen Erfolg wären minimal. Es folgt daraus ein Tech Startup muss sich auf eine kleine Gruppe von Kunden, die ihr Produkt lieben, beschränken. Andererseits soll ein Entrepreneur das Produkt und die Kunden lieben. Diese Liebe ermöglicht die notwendige Ausdauer von Entrepreneuren und Mitarbeiter, eine Höchstleistung in der Produktentwicklung und Markteinführung zu erbringen. Diese Liebe generiert den Laserfokus, der die ultra knappen Ressourcen punktgenau bündelt. Und diese Liebe weckt die Begeisterung und der Goodwill von Dritten (wie Mitarbeiter, Partnerschaften, staatliche Stellen, etc), in schwierigen Zeiten mehr zu leisten oder eine unerwartete Hilfestellung zu geben.
Do what you love and love what you do von Kunden und Entrepreneuren ist die Voraussetzung für den Geschäftserfolg von Tech Startups.
Filed Under: Grundlagen
Wir alle wissen, dass Unternehmen gezwungen sind früher oder später Geld zu verdienen, also mehr Einnehmen als Ausgeben. Der gesunde Menschenverstand sagt uns auch, dass man meist zu Beginn mehr Geld auszugeben hat (investieren) um später noch mehr zu verdienen. In der Beurteilung, ob eine Investition sinnvoll ist oder nicht, scheiden sich aber sehr schnell die Geister, da es oft schwierig ist, die Zukunft vorwegzunehmen. Businessmodelle / Investmenttrends sind eine mögliche Orientierungshilfe. Hier folgt eine nicht abschliessende Liste:
Als nächstes möchte ich über Targeting, Kundengruppe und Passion von Unternehmern schreiben.
Als Basis für den Artikel dienten mir neben meiner Lektüre aus TechCrunch und weiteren Blogs und Bücher folgende Artikel: