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Businessmodelle

November 1, 2015 Filed Under: Grundlagen

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Wir alle wissen, dass Unternehmen gezwungen sind früher oder später Geld zu verdienen, also mehr Einnehmen als Ausgeben. Der gesunde Menschenverstand sagt uns auch, dass man meist zu Beginn mehr Geld auszugeben hat (investieren) um später noch mehr zu verdienen. In der Beurteilung, ob eine Investition sinnvoll ist oder nicht, scheiden sich aber sehr schnell die Geister, da es oft schwierig ist, die Zukunft vorwegzunehmen. Businessmodelle / Investmenttrends sind eine mögliche Orientierungshilfe. Hier folgt eine nicht abschliessende Liste:

  • Marktplatz: Nachfrage und Angebot werden zu einem Thema gebündelt und für die Benutzung der Plattform pro Transaktion eine Kommission oder eine Eintrittsgebühr (einmalig, Abo) verlangt. Dies funktioniert insbesondere bei in-transparenten und fragmentierten Branchen, aber auch sehr gut bei Gütern mit tiefer Kapazitätsauslastung. Beispiele sind Uber, AirBnb, Amazon, aber auch Crowdfunding Plattformen wie Kickstarter und Indiegogo
  • Full Stack Startup, Vertikale Integration – ein Vermittler ersetzten -: Viele Industrien sind über viele Personen / Unternehmen verteilt. Indem man Vermittler die heute keinen Mehrwert mehr liefern ausschaltet, kann man Produkte günstiger dem Konsumenten entgegenbringen, indem man Ineffizienzen beseitigt und neue Technologien einführen. Diese Startups können sehr kapitalintensiv sein. Bekannte Namen sind Tesla, Warbey Parker, Nest, Netflix, Buzzfeed
  • Neuer Direktverkauf: Der Handel wird ausgeschaltet und Produkte direkt angeboten. Bekannte Beispiele sind Amway, Amazon und Ebay oder Dell. Neu wird mit Einsatz von Teilzeitmitarbeitern ein Produkt zur Verfügung gestellt, welche diese Mitarbeiter in einem persönlichen Webshop verkaufen können – bekanntestes Beispiel ist hier Chloe + Isabel, weitere Beispiele sind  Stella & Dot oder Trumaker.
  • Abonnementsmodell: Ein Produkt wird in einem regelmässigen Intervall dem Kunden zugestell, wie Socken, Windeln, Rasierklingen, Beauty Boxen, Musik, Essensportionen und vieles mehr. Auch Software wird heute meist im Abo-Modell verkauft und nicht mehr im Lizenzmodell. Bekannte Namen sind Blue Apron, Birchbox,  Glossybox, BlackSocks, Dollar Shaving Club, aber auch Adobe, Microsoft und Apple
  • On Demand, bei Bedarf: Viele Unternehmen versuchen, Güter und Dienstleistungen schneller zum Kunden zu bringen, sei es ein Taxi, eine Putzkraft, ein Masseur, ein Handwerker, Alkohol, Cannabis, oder Essen – alles sollte in 30 Min verfügbar sein. Durch den Einsatz von Technologie und Teilzeitkräften werden diese Dienste erschwinglich. Bekannte Namen sind Uber, Postmates, Spothero
  • Personalisierung der Dienstleistung, des Produktes: Mit Hilfe von Software, leistungsstärkere Computerhardware, Verbindung von Dingen mit dem Internet (Internet of Things), günstige Sensoren und 3D Druck wird es möglich, immer personalisierte Produkte für Kunden herzustellen und neue Use Cases mit Kundenwert zu entwickeln. Beispiele sind immer mehr Produkte auf Kickstarter/Indiegogo, Zazzle, aber auch die Diversifizierung von Produkten bei Softgetränke- und Esswarenhersteller.
  • Freemium Modell ist eine kostenlose Abgabe eines Produktes oder Dienstleistung (Teilprodukt oder begrenzter Zeitraum) – für bestimmte Features braucht man jedoch ein Upgrade zu einem Premium Produkt. Dieses Modell ist vor allem in reiner Software populär. Bekannte Beispiele Dropbox, Flickr, mobile games, Vimeo, Tinder und viele mehr
  • Werbung ist vor allem bei grossen Unternehmen wie Facebook, Twitter, Snapchat und anderen sinnvoll. Die Preise für Online Displaywerbung liegen bei $1-$5 für 1000 Impressions. Softwareprodukte benötigen deshalb Millionen von aktiven Kunden, damit ein adäquates Einkommen erzielt werden kann. Es ist wohl einer der grossen Fehler, die man bei einem Startup machen kann, nur auf Werbeeinnahmen zu setzen. Meist sind nämlich die Ressourcen für den Aufbau der Millionen Nutzern nicht vorhanden, die es braucht damit ein Werbeunternehmen profitabel wird – auf Englisch ausgedrückt: «Not enough runnway to take off»
  • Umgekehrte Auktion: In der umgekehrten Auktionen geben Käufer Angebote ab. Nimmt der Verkäufer das Angebot an, so ist der Deal Zustandekommen. Dieses Modell ist in der Reisebranche prominent mit Priceline.com umgesetzt. MyHammer ist ein weiteres Beispiel, in dem Handwerker für einen Kunden Thema ein Angebot abgeben können, ohne dass der Kunde einen Preis nennt
  • Virtuelle Güter: Vor allem in Spielen können virtuelle Güter verkauft werden und Levels freigeschalten werden. Bekannte Beispiele sind Candy Crush oder Clash of Clans
  • Digitale Inhalte verkaufen: Digitale Inhalte können Zeitungsartikel sein, Zeitschriften, Musik, Bilder oder Videos. In diesem Bereich werden Inhalte oft kostenlos abgegeben und mit Werbung finanziert (Text, Bilder). Neuere Bewegung gab es in der Musik und Video, in dem sich Streamingdienste durchsetzten. Bekannte Beispiele sind Netflix, Hulu, Spotify, Deezer, Apple Music, Instagram und viele mehr. In diesem Bereich fand und findet eine starke Konsolidierung statt – es formierten sich wenige Anbieter
  • Enterprise 2.0: Die mobilen Technologien beginnen sich auf die Unternehmenswelt zu übertragen. Venture Capital Firmen wie Bessmer Ventures setzten auf diesen Bereich. Bekannte Beispiele sind Slack, MongoDB, Cludera, Pure Storage, Palantir, Shopify

Als nächstes möchte ich über Targeting, Kundengruppe und Passion von Unternehmern schreiben.

Als Basis für den Artikel dienten mir neben meiner Lektüre aus TechCrunch und weiteren Blogs und Bücher folgende Artikel:

  • David Cohen (Co-Founder of Techstarts): Internet Business Models of the TechStars
  • Nina Tomaro: 9 Proven Business Models to Consider for Your Startup
  • Chris Dixon: Full stack startup
  • Interview mit Byron Deeter: Bessemer’s Byron Deeter Talks Mobile Enterprise Apps: “Tens of Billions of Dollars” To Be Created
  • Julie Bort: 15 of the fastest growing startups in the world still flying under the radar

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