Eine junge Pflanze ist fragil, zu viel oder zu wenig Wasser ist für sie tödlich. Ist es der falsche Boden, so kann eine Pflanze nicht richtig wachsen. Bekommt die Pflanze zu wenig Licht oder zu viel Wind, so wird sie verkümmern. Sind viele andere Pflanzen vor Ort, kann sich die Pflanze sehr wahrscheinlich nicht gegen andere Pflanzen durchsetzen und geht ein.
Was hat dies mit Tech Startups zu tun? Sehr viel, da alle junge Unternehmen fragil und verletzlich sind. Ein junges Unternehmen, am falschen Ort mit den falschen Ressourcen oder halt einfach mit zu wenig Liebe und Leidenschaft geht ein. Damit ein Tech Startup gedeihen kann, braucht es Kunden und Entrepreneure, die das Produkt leidenschaftlich lieben. Weshalb ist das so?
Das Produkt von einem jungen Tech Startup wird nie perfekt sein – es fehlen die Ressourcen. Versucht ein Startup perfekt zu sein, dann wird das Produkt nie auf den Markt kommen, da die verfügbaren Ressourcen zu knapp sind. Was ein fragiles Tech Startup also braucht sind Kunden, die jetzt das Produkt lieben, da für diese Kunden eine fehlerhafte Lösung heute besser ist als keine. Ein fragiles Tech Startup braucht auch Liebe und Leidenschaft von einem Unternehmer/Entrepreneur. Ohne passionierte Hingabe zu einem Thema sind keine Höchstleistungen erreichbar, kann kein Produkt mit geringsten Ressourcen erstellt werden. Liebe und Passion zu einem Produkt sind die Voraussetzung für die unternehmerische Ausdauer und der notwendige glasklare Fokus auf die Idee.
Uns ist allen aus unserem Alltag klar, man kann nicht alles lieben; Liebe ist meist beschränkt auf ein Thema – alles mit gleicher Energie und Hingabe zu lieben geht nicht. Was folgt aus dieser Erkenntnis für Tech Startups? Wir können zu Beginn nicht alle Menschen glücklich machen, sondern nur wenige. Ein Unternehmer muss den Mut aufbringen, den Markt zu begrenzen auf die passioniertesten Kunden, die das Produkt am meisten brauchen, bereit sind zu lieben und damit auch sich zu engagieren. Man kann auch von einer Marktnische sprechen. Oder im Bild der jungen Pflanze von einem Ort mit Wasser, Licht, guter Temperatur und Windschutz.
Beschränkt man sich so auf einen lokalen, kleinen Markt, so läuft man doch in die Gefahr in einer Nische stecken zu bleiben? Das kann geschehen und ist eine Gefahr, die es zu umschiffen gilt. Aber ohne ein Treibhaus kann kein Tech Startup gedeihen. Also ist eine Begrenzung auf eine Marktnische eine «conditio sine qua non» – eine notwendige aber nicht hinreichende Bedingung für den Markterfolg. Aus der Marktnische sollte später ein Weg herausführen um einen grossen Markt erschliessen zu können.
Einer der Grossen unternehmerischen Fehler ist, ein Produkt für alle Entwickeln zu wollen – dies mit der Begründung da der Markt zu Beginn gross ist. Warum ist das ein Fehler? Wäre das Marktvolumen für ein Produkt bereits heute so gross, dann wären viele andere Unternehmen mit viel mehr Ressourcen als einem Tech Startup zur Verfügung steht schon an der Entwicklung des Produktes – die Chancen für einen Erfolg wären minimal. Es folgt daraus ein Tech Startup muss sich auf eine kleine Gruppe von Kunden, die ihr Produkt lieben, beschränken. Andererseits soll ein Entrepreneur das Produkt und die Kunden lieben. Diese Liebe ermöglicht die notwendige Ausdauer von Entrepreneuren und Mitarbeiter, eine Höchstleistung in der Produktentwicklung und Markteinführung zu erbringen. Diese Liebe generiert den Laserfokus, der die ultra knappen Ressourcen punktgenau bündelt. Und diese Liebe weckt die Begeisterung und der Goodwill von Dritten (wie Mitarbeiter, Partnerschaften, staatliche Stellen, etc), in schwierigen Zeiten mehr zu leisten oder eine unerwartete Hilfestellung zu geben.
Do what you love and love what you do von Kunden und Entrepreneuren ist die Voraussetzung für den Geschäftserfolg von Tech Startups.