
Christoph Keese , VP bei Axel Springer und ehemaliger Chefredakteur der Welt am Sonntag und der Financial Times Deutschland, hat ein neues Buch veröffentlicht. Auf Keese wurde ich 2014 aufmerksam, als er in seinem letzten Buch seine 6 Monate lange Reise im Sillicon Valley beschrieb. Aufgrund meiner Lektüre habe ich 2015 und 2016 auch das Silicon Valley besucht. Im Handelsblatt ist heute eine Zusammenfassung erschienen.
Keese fragt, warum Deutschland es nicht schafft, ebenso gute Produkte zu schaffen wie das Silicon Valley – es Beginn für Keese bei der Qualifikation der Arbeitnehmer, die sich nicht durch ein bisschen Surfen aufbauen lässt. Er schildert seine Beobachtung von Google, wie sie auf Disruption reagiert und fordert dass Politik und Unternehmen ebenso konsequent auf die Digitalisierung reagiert.
Anstatt über Copyright Gesetzte zu streiten und über alte Wunden zu klagen wie 9/11, Finanzkrise, Euro, Flüchtlinge, oder alte Themen wie Jugoslawien Kriege, Wiedervereinigung, RAF, Kalten Krieg, Ölkrise, Studentenrevolte und dabei Tesla, Uber, Airbnb als Blasenphänomene zu bezeichnen, sollten wir uns auf neue Werte konzentrieren und die Möglichkeiten der Technologie aktiv ausnutzen.
Er fordert neue Werte einer Maker Generation, die voller Freude alles baut, was mit neuen Technologien möglich ist. Kapieren wie das Silicon Valley funktioniert anstatt nur zu kopieren. Lernen wir uns horizontal zu vernetzen, Technik mit dem Markt zu verbinden. Gründer sollen scheitern können ohne abgestempelt zu werden – jeder soll mitgenommen werden der will, keinen Club der Exklusiven. Wagniskapital soll in Startups investiert werden.
Der Handelsblattartikel hat mich beeindruckt – genau so muss es sein. Anstatt sich über die Verteilung zu streiten sollten wir versuchen, gemeinsam an der Zukunft zu arbeiten – offen für jeden, egal ob 20 oder 70 Jahre alt, einfach sollte man bereit sein, zu leisten und zu lernen. Alle würden später davon profitieren. Dieser Wandel kann aber nur durch ein Zusammenspiel von Politik und Wirtschaft erfolgen – auf einzelne zu verweisen wird nicht funktionieren, denn zu abhängig sind wir alle vom bestehenden System. Es wäre sehr wünschenswert, wenn in der Schweiz eine Diskussion starten würde, warum bei uns Unternehmertum nicht soweit ist wie in Silicon Valley, Berlin, Tel Aviv, London und Paris.