Startup Lektüre

Artikel, Vorträge und neue Ideen rund um Techstartups

Schweizer Käseunion

November 16, 2015 Filed Under: Grundlagen, Technologie

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Die Schweizer Käseunion war eine Schweizer Marketing und Handelsorganisation, die zwischen 1914-1999 aktiv war. Es war eine vom Staat subventionierte Organisation, die Innovation und Vielfalt in der Käseproduktion beschränkte; im Gegenzug nationales und internationales Marketing für Greyerzer, Emmentaler und Sprinz betrieb. Die Schweizerische Käseunion gewährte Schweizer Käsereien Abnahmegarantien zu festen Preisen.

Wieso schreibe ich darüber? Ich habe heute Morgen einen US Podcast von NPR über den Ursprung des Käsefondue gehört. Es ist auch die Geschichte der Schweizerischen Käseunion, die Kleinbetrieben in Aufnahmezeiten der Weltkriege das Überleben sicherte, später aber die Vielfalt und Innovation zu stark beschränkte. Die Schweizer Käseunion ist ein Beispiel was Innovation braucht – einen Markt, der Innovation finanziell belohnt.

Unterhaltsam ist der 16 Min Podcast, da er die Schweiz aus US Perspektive beleuchtet. Vertiefend ist die Geschichte der Schweizer Käseunion auch hier sehr gut beschrieben.

Marten Mickos spricht über Führung in flachen Hierarchien

November 13, 2015 Filed Under: Wachstum

Wachstum

Beginnt ein Tech Startup stark zu wachsen, so werden mehr Mitarbeiter eingestellt. Dies geschieht in der Regel nachdem der Produkt-Markt Fit des Startup erreicht wurde. Damit die Produktivität der Belegschaft hoch bleibt, braucht es Führung und damit auch meist einen CEO. Marten Mickos spricht über Führung in flachen Hierarchien.

Marten Mickos, ein finnischer Unternehmer, führt seit kurzem einen Blog – in diesem er über Führungsfragen in Startup Unternehmen spricht. Er nennt seinen Blog die Schule des Herings – warum? Wir alle haben einzigartige Fähigkeiten und Stärken, aber am Schluss vom Tag bleiben wir alle Menschen, bestrebt in gemeinsamer Arbeit unsere Ziele zu erreichen. Führung versteht er in Kontext von flachen Hierarchien als die Summe der Massnahmen und Strategien, die eine Koordination von Mitarbeiter ermöglichen, damit alle am selben Strang ziehen resp. alle Heringe in die selbe Richtung schwimmen.

Marten war in mehreren Unternehmen CEO – MySQL (Akquiriert von Sun für $1 Mrd im 2008), Eucalyptus System (Akquiriert von HP für $ im 2014) und neu (2015) CEO von HackerOne. Ebenso war er in mehreren Verwaltungsräten von Startups im Auftrag der Venture Capital Firma Benchmark Capital. Also ein erfolgreicher Unternehmer.

Er richtet seinen Blog auf Millenials in Führungspositionen aus. Es sind Kurzvideos von 3-5 Min zu einem Thema der Führung, aber auch Texte. Anbei eines seiner letzten Führungsvideos über zuhören:

 

 

Wie Unternehmer Partner zum Handeln inspirieren

November 5, 2015 Filed Under: Grundlagen

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Ich bin vor ein paar Tagen bei einer Websuche über dieses TED Video von Simon Sinek gestolpert. Der Vortrag lief 2009 unter dem Titel «How great leaders inspire action» und liefert ein Framework, wie man Kunden, Mitarbeiter, Investoren zum handeln motiviert. Ich fand die 20 min echt lehrreich.

(source)

Bin ich ein Unternehmer?

November 4, 2015 Filed Under: Grundlagen

RichardBranson MarkZuckerbergGoetzWerner

Was sind erfogreiche Unternehmer? Bin ich ein erfolgreicher Unternehmer? Diese Frage beschäftigt jeden Entrepreneur. Denn, das Risiko eines Scheiterns ist gross – verlorene Zeit und verlorenes Geld, ein beschädigter Ruf, vielleicht sogar keine gute Karriere. Man hört oft davon von Unternehmen, die nicht laufen, von 9 aus 10 Unternehmen die scheitern. Es scheint ein scheitern gehört dazu. Da antwortet man schnell mal – das ist zwar spannend für 20 Jährige, aber so über 35 mit Kindern und Familie soll man es lieber lassen. Das Riskio eines Misserfolgs ist zu gross.

Googlet man «Bin ich ein Unternehmer» werden Tests angezeigt (hier und hier). Diese Tests fokussieren auf oberflächliche Kriterien, wie Bereitschaft zu Lügen, Fähigkeit zur Konfrontation, Bereitschaft zur Entscheidung oder zum Handeln, Chaos und Kreativität, Sich selbst kennen, Neugier, soziale Kompetenz, etc. etc. Ich finde diese Eigenschaften sind sicherlich relevant, bleiben aber an der Oberfläche stecken. Diese Eigenschaften fragen nicht, wann ein Mensch diese Verhaltensweisen entwickeln – vielmehr wird subtil unterstellt, dass man diese Eigenschaften entweder hat oder nicht hat – als ob sie genetisch festgeschrieben sind. Ich bin hier ganz anderer Meinung. Vielmehr sind diese Kriterien ausdruck einer unterliegenden Passion, etwas gutes zu tun oder die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Jessica Livingston untersuchte im Buch «Founders at Work», wie erfolgreiche Gründer sich selbst zum Zeitpunkt der Gründung wahrnehmen. Überrascht hat die Autorin, wie unsicher die Unternehmer waren, ob sie tatsächlich ein grosses Unternehmen gründen. Was Unternehmer sicher waren, ist dass sie etwas reparieren (fix things) oder etwas Gutes tun wollten. Wie beschreibt Jessica Livingston den Gefühlszustand von erfolgreichen Unternehmer im Zeitpunkt der Gründung? Dominieren tut die tägliche Unsicherheit, ob man das richtige tut. Weiter ist oft Isolation bestimmend, da man zu Beginn alleine oder in einer kleinen Gruppe arbeitet. Da meist keine Ressourcen vorhanden sind, entsteht schnell das Gefühl eines treten vor Ort. Die grösste Frustration ist, wie oft Unternehmer abgelehnt oder als Spinner abgetan werden – von verschiedensten Personengruppen: Investoren, potentielle Mitarbeiter, potentielle Kunden, Journalisten oder etablierte Unternehmen.

Wie können sich Unternehmer bei dieser Menge von negativen Gefühlen und Erlebnissen durchsetzten? Die Autorin stellte bei allen erfolgreichen Unternehmer die Ausdauer oder Bestimmtheit von Unternehmer fest, etwas zu bauen was funktioniert. Diese Überzeugung und Ausdauer half den Unternehmern, ihre Unsicherheit und erlebte Ablehnung zu überwinden. Letztlich brauchen Unternehmer eine mentale Anpassungsfähigkeit, da eine Produktentwicklung ein Try and Error Prozess ist und aus der Zusammenarbeit mit den Nutzern entsteht – anderseits aber auch da man teilweise ganze Probleme/Lösungen zur Seite stellen muss und wieder neu zu beginnen hat.

Was braucht es, ein erfolgreicher Unternehmer zu sein? Dustin Markovitz, Mitgründer von Facebook, schreibt in seinem Artikel «Good and Bad Reasons to Become an Entrepreneur» ein Unternehmer soll nur ein Unternehmen Gründen wenn die Lösung des Problems wichtig ist – das Problem schon lange auf dem Tisch liegt, nur Teilbereiche des Problem gelöst sind und niemand anderes das Problem löst. Würde ich das Problem nicht lösen, so würde viel Wert liegen gelassen werden. Dustin Markovitz fasst es in dem Satz zusammen: «The world needs you to do it».

Markovitz schreibt in diesem Artikel auch über falsche Motivation ein Startup zu gründen, welche ich hier aufliste:

  • Startups sind Hype und glamourös: Das Gegenteil ist der Fall, arbeit in einem Startup ist hart, braucht viel Ausdauer und generiert Stress. Das Weil man Verantwortung über sich selbst und andere Personen übernimmt, nicht zu scheitern und ihre Zeit nicht zu verschwenden. Weil Geld aufnehmen anspruchsvoll ist. Weil Medienarbeit, die mit dem Erfolg kommt, nicht wirklich erwünscht ist. Nicht zuletzt auch, da man an sich selbst so hohe Ansprüche stellt
  • Selbst der Chef zu sein ist reizvoll: Das Gegenteil ist der Fall, als Chef ist jeder andere dein Vorgesetzter – die Kunden, die Mitarbeiter, die Partner, die Investoren oder die Medien
  • Man hat flexible Arbeitszeiten: Das Gegenteil ist der Fall, sobald das Unternehmen grösser als 1 Person ist. Man kann zwar seine eigene Arbeitszeit festlegen, jedoch ist man als Chef ein Rollenmodell – das eigene Verhalten wird kopiert. Fordert man von seinen Mitarbeitern Höchstleistungen, so muss man selbst diese Leitstungen erbringen
  • Ich kann als Chef eines Startups mehr verändern oder mehr Geld verdienen: Hier trifft auch oft das Gegenteil zu, die Chance selbst ein Milliardenunternehmen zu gründen sind gering. Viel grösser sind die Chancen als guter Mitarbeiter in einem schnell wachsendnen Startup mitzumachen. Besser ist, wenig von einem grossen profitablen Unternehmen zu halten als viel von einem wertlosen Startup.

Bin ich ein Unternehmer? Ich denke nur dann, wenn ich mich verpflichtet fühle ein relevantes Problem mit einem grossen Markt zu lösen, auf das andere Unternehmen bisher noch keine Antwort gefunden haben. Stellt euch immer die Frage: Bin ich bereit, mich die nächsten 10 Jahre mit diesem Thema zu beschäftigen und in dieser Zeit auf andere Tätigkeiten und Geld verzichte? Falls ihr dann immer noch ja sagen könnt, dann seit ihr definitiv ein Unternehmer!

Europas Unicorns

November 4, 2015 Filed Under: Grundlagen

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Ein Artikel auf Techcrunch von Willy Braun studiert Europas Unicorns zwischen 1996 bis heute und zählte dabei 42 Unternehmen mit einer Bewertung von grösser als $1 Mrd Euro. 3 Erkenntnisse waren für mich spannend:

  • Die Innovation fand zu 63% über einen Serviceaspekt statt (z.B. Deezer oder Spotify)
  • Die Unternehmen waren vor allem im B2C bereich aktiv, mit einem Anteil von 76%
  • Die Gründer/Founders waren im Schnitt 33 Jahre alt und haben zu 61% einmal ein Unternehmen gegründet
  • 44% der Unternehmen machten den Ausstieg über ein IPO, 56% über einen Verkauf

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Generierung und Auswahl von Geschäftsideen

November 3, 2015 Filed Under: Grundlagen

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Ist es für die Gründung eines schnell wachsenden Technologie Startup notwendig, andere  Tech Startups zu kennen? Oder kann ich mich auf meine Intuition verlassen und mich auf die mir plausibelste Problem/Lösung konzentrieren, die mich schon lange beschäftigt haben? Oder anders gefragt, wie funktioniert die Generierung und Auswahl von Geschäftsideen? Diese Frage ist schwierig zu beantworten und hängt davon ab, was für ein Typ Unternehmer mit welchen Kontakten ich bin. Ist es möglich gleich zu Beginn sich einem Mentorshipprogramm anzuschliessen – wie TechStars oder Y-Combinator – dann übernehmen andere Personen für den Unternehmer diese Research Aufgabe.

Falls einem Unternehmer die Option Mentorship nicht offen steht, so hat man sich meiner Ansicht nach mit Marktresearch zu beschäftigen. Denn zu gross ist die Gefahr das Rad das 2te Mal zu erfinden. Ebenso überzeugt mich Peter Thiels Argument, dass erfolgreiche Tech Unternehmen alle einzigartig sind. Wie kann ich aber Einzigartigkeit verstehen, wenn ich nicht weiss was schon existiert? Damit man sich vom Bestehenden bewusst absetzten kann, hat man den Markt bewusst zu verstehen. Wenn man Neues schaffen möchte, so muss man das bestehende kennen. Deshalb lese ich seit einem Jahr TechCrunch, andere kleinere Blogs und besuche diverse kleinere und grössere Veranstaltungen zum Thema Tech Startup. Dabei wird man immer wieder mit Neugründungen, Wachstum, Personalwechsel, Investment Trends, politischen Themen Pitch-offs und ähnlichem konfrontiert. So kann ich auch teilhaben, wie andere Entrepreneurs versuchen in der Zukunft zu leben.

Bei dieser Lese- und Konferenzarbeit legte ich jeweils immer Artikel zu Unternehmen zur Seite, die mich beeindruckten oder notierte assoziative Geschäftsideen, meist Neukombinationen von Bestehendem. Zwischenzeitlich ist die Sammlung auf 100 Ideen angewachsen. Mir ist natürlich klar, dass ich nicht alle Ideen verfolgen kann und ich eine Auswahl von Startup Ideen treffen muss. Aber wie macht man eine solche Selektion? Soll ich mich auf meine aktuelle Gemütsverfassung verlassen und die Idee verfolgen, die mich intuitiv jetzt ohne Studium der alten Ideen am meisten fasziniert – im Wissen, dass ich die Ideen vor 8 Monaten bereits vergessen habe? Dies scheint verlockend zu sein, denn damit zeigt man sich selbst selbstbewusst und beweist Entscheidungsfähigkeit. Doch mir scheint das der falsche Weg zu sein. Andererseits ist mir klar, ich darf mich nicht durch Analyse paralysieren lassen – nur mit Denken baut man kein Unternehmen auf.

Was ist der goldige Mittelweg? Wie beurteile ich nun meine 100 Ideen, ohne mich selbst für die nächste Zeit zu paralysieren?

  • Ich lese die abgelegten Tech Startup Ideen erneut durch und erfasse sie wieder. In 90% der Fälle verstehe ich die Idee in 30 sec. wieder. Falls es länger dauert, wandern die Ideen in den Papierkorb
  • Die verstandenen Ideen schätze ich auf den Wert für den Kunden ein. Erscheinen diese mir sinnvoll, schreibe ich diese Idee auf ein Zettel und hefte diesen an die Pinnwand. Alles was nicht in einem Satz niedergeschrieben werden kann fällt raus. Sind alle Ideen an der Pinnwand, so frage ich mich:
    • KUNDENWERT: Welches Problem löst die Geschäftsidee? Ist es ein Eintritt in einen nicht existierenden Markt oder bestehenden Markt?
    • KUNDENWERT: Bearbeite ich eine Marktnische, dessen Kunden mein Produkt zu schätzen, zu lieben wissen?
    • ENTREPRENEUR: Kann ich das Produkt schätzen und lieben und möchte mit diesem Thema die nächsten 10 Jahre verbringen? Kann ich für diese Geschäftsidee meine Passion wecken?
    • TECHNOLOGIE: Gibt es offensichtliche Konkurrenten in diesem Markt? Falls ja, bin ich mit der Technologie 10x besser oder 10x günstiger? Falls nein, wieso werden die Kunden mein Produkt lieben?
    • TECHNOLOGIE: Wieso ist jetzt genau der richtige Moment für meine Geschäftsidee und nicht vor 5 Jahren und nicht erst in 5 Jahren?
    • ENTREPRENEUR: Kann ich die neue Technologie beherrschen, habe ich die notwendigen Fertigkeiten oder kann ich ein Team aufbauen, um das Produkt zu kreieren?
    • KUNDENWERT: Glaube ich, ich kann den das Geschäft aus der Marktnische in einen grossen Markt überführen? Wie stelle ich mir das vor?
    • BUSINESS: Kann mit dieser Geschäftsidee mittel bis langfristig Geld verdient werden?
    • BUSINESS: Kann ich die Investitionssumme aufbringen, bis das Geschäft profitabel betrieben werden kann («enough runway»)?
    • BUSINESS: Wie kann ich das Geschäft verteidigen und einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil aufbauen? Befinde ich mich mit dieser Geschäftsidee in einem The winner takes it all market?

Jede gepinnte Karte wandert durch die einzelnen Beurteilungen, erfüllt eine Idee ein Kriterium nicht, so nehme ich diese Idee heraus. Schliesslich habe ich eine Sammlung von 5-6 Ideen, für die ich Markttests durchführen möchte. Zu diesem Zeitpunkt verstehe ich unter einem Markttest eine Website, eine Umfrage, Diskussionen mit Menschen, die es ermöglichen, die Nachfrage einzuschätzen. Ich schätzte , am Schluss habe ich 2-3 Ideen, die ich umsetzten möchte. Da wird eine Entscheidung wohl nicht rational möglich sein. Da werde ich die reine Intuition entscheiden lassen, indem ich mich frage, welches ist die Idee, die die Welt zu einem besseren Ort macht?

Ich habe den Prozess noch nicht fertig durchlaufen. Falls neue Erkenntnisse während meiner Abarbeitung entstehen, so update ich diesen Artikel.

Alright! Als nächstes möchte ich über Entrepreneure schreiben.

Businessplan

November 2, 2015 Filed Under: Grundlagen

 

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Jedes Startup braucht einen Businessplan – diesen Ratschlag erhält man fast in jedem Gründungszentrum. Wie lange gibt es den Begriff Business Plan schon? Nimmt man Google books Ngram Viewer als Indikator für das Auftreten des Begriffs in Büchern, so zeigt sich dass seit 1970 regelmässiger von Businessplänen, Entrepreneur, Startup und Venture Capital geschrieben wird.

Was aber ist ein Business Plan? Es gibt verschiedene Typen von Business Plänen. Die US Small Business Administration nennt das Prinzip «Form follows Function» – das bedeutet bevor man einen Businessplan schreibt, sollte man sich über dessen Funktion klar werden: Was will ich von meinem Business Plan?

Die letzten 5-10 Jahre setzte sich durch, dass Businesspläne kurz gehalten werden und nur das wesentliche enthalten sollen. Bekannt sind die Lean Startup Bewegung von Eric Ries und die Running Lean mit den Lean Canvas von Ash Maurya. Die Lean Canvas dienen dem internen Gebrauch, sollten auf einer Seite zusammenfassbar sein und dienen der Definition und dem Management des Geschäfts.

 

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Neben dem One Page Business Plan gibt es den:

  • Lean Business Plan, welches die Strategie, die Taktik sowie konkrete finanzielle und operationale Einzelheiten enhalten
  • Standard Businesspläne für Investoren, Banken, Partner und Kunden und man kann dies als Standard Businessplan beschreiben. Der Lean Business Plan ist die Vorlage für diesen Plan und wird für die jeweilige Zielgruppe angepasst
  • Wachstumspläne fokussieren sich meist auf ein Teilgeschäft, das wachsen soll, zum beispiel Produkteinführungen
  • Strategische Pläne sind meist ein Teil des Lean Business Plans, in dem der finanzielle und operationale Teil weggelassen wird, dafür wird die Strategie ausführlicher diskutiert, wie beispielsweise eine SWOT Analyse oder Porters 5 Forces. Diese Pläne sind eher für Grossunternehmen gedacht

Was bedeutet das für ein Tech Startup? Sicherlich, dass man mit einem 1 Pager anfangen soll. Wie werden nach dem One Page Business Plan Mitarbeiter, Investoren und Kunden überzeugt? Hier zeigt sich im angelsächsischen Raum das der Standard Businessplan vom Pitchdeck verdrängt wird – eine Präsentation die irgendwo zwischen dem One Page Businessplan und dem Standard Businessplan liegt. DockSend und die Harvard Business School analysierte 200 Pitchdecks  von seed founded Startups und Searies A founded Startups – die insgesamt $360 Mio. aufnahmen. Durchschnittlich war das Pitchdeck 19.2 Folien lang und wurde in knapp 4 Minuten überflogen. Der Inhalt richtet sich stark nach der Struktur eines Businessplans, wie Sequoia Captial sie erhalten will:

  • Company purpose Define the company/business in a single declarative sentence.
  • Problem – Describe the pain of the customer (or the customer’s customer). – Outline how the customer addresses the issue today.
  • Solution – Demonstrate your company’s value proposition to make the customer’s life better. – Show where your product physically sits. – Provide use cases.
  • Why now – Set up the historical evolution of your category. – Define recent trends that make your solution possible.
  • Market size – Identify/profile the customer you cater to. – Calculate the TAM (top down), SAM (bottoms up), and SOM.
  • Competition – List competitors – List competitive advantages
  • Product – Product line-up (form factor, functionality, features, architecture, intellectual property). – Development roadmap
  • Business model – Revenue model – Pricing – Average account size and/or lifetime value – Sales and distribution model – Customer/pipeline list
  • Team – Founders and management – Board of Directors/Board of Advisors
  • Financials – P&L – Balance sheet – Cash flow – Cap table – The deal

Was bedeutet das für ein Tech Startup? In einem Tech Startup hat man immer zu wenig Zeit und zu wenig Ressourcen. Deswegen sollte man nur planen, was einen Zweck erfüllt. Zur ausarbeitung einer Idee eignet sich am Besten ein Lean Canvas. Sind dann erste Präsentationen mit Mitarbeitern oder Investoren gefragt, sollte man ein Pitchdeck ausarbeiten. Rückt das intere Management in den Vordergrund und sind mehrere Personen involviert so soll das Pitchdeck und das Lean Canvas in ein Lean Business Plan umgewandelt werden, der bei formellen Anlässen in ein Standard Business Plan umgewandelt wird.

Als oberste Regel gilt: Der Businessplan folgt der Funktion, die er zu erfüllen hat. Der Businessplan ist niemals Selbstzweck. Deshalb soll man sich vor der Erstellung eines Businessplans immer fragen – was bezwecke ich damit?

Nächstes mal möchte ich über die Auswahl von Startup Ideen schreiben.

Deep Dive in How to start a startup

November 2, 2015 Filed Under: Grundlagen

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Wie bereits in einem vorigen Post erwähnt, ist der Y Combinator ein bekannter Accelerator. Normalerweise sind die Vorlesungen, die der Accelerators organisiert, geschlossen und nur für die Kursteilnehmer zugänglich. Diese Teilnahme an einem Batch ist jedoch sehr kompetitiv – von 100 Bewerbern werden 1-2 ausgewählt. Um so spannender ist es, dass vor einem Jahr das erste Mal ein gesamter Kurs der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde – ich habe viel von diesen Vorlesungen gelernt. Falls Ihr auch ein Interesse und Zeit an einem Deep Dive habt… 🙂 Es lohnt sich!

http://startupclass.samaltman.com/

 

 

Liebe und Leidenschaft von Kunden und Entrepreneurs

November 2, 2015 Filed Under: Grundlagen

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Eine junge Pflanze ist fragil, zu viel oder zu wenig Wasser ist für sie tödlich. Ist es der falsche Boden, so kann eine Pflanze nicht richtig wachsen. Bekommt die Pflanze zu wenig Licht oder zu viel Wind, so wird sie verkümmern. Sind viele andere Pflanzen vor Ort, kann sich die Pflanze sehr wahrscheinlich nicht gegen andere Pflanzen durchsetzen und geht ein.

Was hat dies mit Tech Startups zu tun? Sehr viel, da alle junge Unternehmen fragil und verletzlich sind. Ein junges Unternehmen, am falschen Ort mit den falschen Ressourcen oder halt einfach mit zu wenig Liebe und Leidenschaft geht ein. Damit ein Tech Startup gedeihen kann, braucht es Kunden und Entrepreneure, die das Produkt leidenschaftlich lieben. Weshalb ist das so?

Das Produkt von einem jungen Tech Startup wird nie perfekt sein – es fehlen die Ressourcen. Versucht ein Startup perfekt zu sein, dann wird das Produkt nie auf den Markt kommen, da die verfügbaren Ressourcen zu knapp sind. Was ein fragiles Tech Startup also braucht sind Kunden, die jetzt das Produkt lieben, da für diese Kunden eine fehlerhafte Lösung heute besser ist als keine. Ein fragiles Tech Startup braucht auch Liebe und Leidenschaft von einem Unternehmer/Entrepreneur. Ohne passionierte Hingabe zu einem Thema sind keine Höchstleistungen erreichbar, kann kein Produkt mit geringsten Ressourcen erstellt werden. Liebe und Passion zu einem Produkt sind die Voraussetzung für die unternehmerische Ausdauer und der notwendige glasklare Fokus auf die Idee.

Uns ist allen aus unserem Alltag klar, man kann nicht alles lieben; Liebe ist meist beschränkt auf ein Thema – alles mit gleicher Energie und Hingabe zu lieben geht nicht. Was folgt aus dieser Erkenntnis für Tech Startups? Wir können zu Beginn nicht alle Menschen glücklich machen, sondern nur wenige. Ein Unternehmer muss den Mut aufbringen, den Markt zu begrenzen auf die passioniertesten Kunden, die das Produkt am meisten brauchen, bereit sind zu lieben und damit auch sich zu engagieren. Man kann auch von einer Marktnische sprechen. Oder im Bild der jungen Pflanze von einem Ort mit Wasser, Licht, guter Temperatur und Windschutz.

Beschränkt man sich so auf einen lokalen, kleinen Markt, so läuft man doch in die Gefahr in einer Nische stecken zu bleiben? Das kann geschehen und ist eine Gefahr, die es zu umschiffen gilt. Aber ohne ein Treibhaus kann kein Tech Startup gedeihen. Also ist eine Begrenzung auf eine Marktnische eine «conditio sine qua non» – eine notwendige aber nicht hinreichende Bedingung für den Markterfolg. Aus der Marktnische sollte später ein Weg herausführen um einen grossen Markt erschliessen zu können.

Einer der Grossen unternehmerischen Fehler ist, ein Produkt für alle Entwickeln zu wollen – dies mit der Begründung da der Markt zu Beginn gross ist. Warum ist das ein Fehler? Wäre das Marktvolumen für ein Produkt bereits heute so gross, dann wären viele andere Unternehmen mit viel mehr Ressourcen als einem Tech Startup zur Verfügung steht schon an der Entwicklung des Produktes – die Chancen für einen Erfolg wären minimal. Es folgt daraus ein Tech Startup muss sich auf eine kleine Gruppe von Kunden, die ihr Produkt lieben, beschränken. Andererseits soll ein Entrepreneur das Produkt und die Kunden lieben. Diese Liebe ermöglicht die notwendige Ausdauer von Entrepreneuren und Mitarbeiter, eine Höchstleistung in der Produktentwicklung und Markteinführung zu erbringen. Diese Liebe generiert den Laserfokus, der die ultra knappen Ressourcen punktgenau bündelt. Und diese Liebe weckt die Begeisterung und der Goodwill von Dritten (wie Mitarbeiter, Partnerschaften, staatliche Stellen, etc), in schwierigen Zeiten mehr zu leisten oder eine unerwartete Hilfestellung zu geben.

Do what you love and love what you do von Kunden und Entrepreneuren ist die Voraussetzung für den Geschäftserfolg von Tech Startups.

 

 

Businessmodelle

November 1, 2015 Filed Under: Grundlagen

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Wir alle wissen, dass Unternehmen gezwungen sind früher oder später Geld zu verdienen, also mehr Einnehmen als Ausgeben. Der gesunde Menschenverstand sagt uns auch, dass man meist zu Beginn mehr Geld auszugeben hat (investieren) um später noch mehr zu verdienen. In der Beurteilung, ob eine Investition sinnvoll ist oder nicht, scheiden sich aber sehr schnell die Geister, da es oft schwierig ist, die Zukunft vorwegzunehmen. Businessmodelle / Investmenttrends sind eine mögliche Orientierungshilfe. Hier folgt eine nicht abschliessende Liste:

  • Marktplatz: Nachfrage und Angebot werden zu einem Thema gebündelt und für die Benutzung der Plattform pro Transaktion eine Kommission oder eine Eintrittsgebühr (einmalig, Abo) verlangt. Dies funktioniert insbesondere bei in-transparenten und fragmentierten Branchen, aber auch sehr gut bei Gütern mit tiefer Kapazitätsauslastung. Beispiele sind Uber, AirBnb, Amazon, aber auch Crowdfunding Plattformen wie Kickstarter und Indiegogo
  • Full Stack Startup, Vertikale Integration – ein Vermittler ersetzten -: Viele Industrien sind über viele Personen / Unternehmen verteilt. Indem man Vermittler die heute keinen Mehrwert mehr liefern ausschaltet, kann man Produkte günstiger dem Konsumenten entgegenbringen, indem man Ineffizienzen beseitigt und neue Technologien einführen. Diese Startups können sehr kapitalintensiv sein. Bekannte Namen sind Tesla, Warbey Parker, Nest, Netflix, Buzzfeed
  • Neuer Direktverkauf: Der Handel wird ausgeschaltet und Produkte direkt angeboten. Bekannte Beispiele sind Amway, Amazon und Ebay oder Dell. Neu wird mit Einsatz von Teilzeitmitarbeitern ein Produkt zur Verfügung gestellt, welche diese Mitarbeiter in einem persönlichen Webshop verkaufen können – bekanntestes Beispiel ist hier Chloe + Isabel, weitere Beispiele sind  Stella & Dot oder Trumaker.
  • Abonnementsmodell: Ein Produkt wird in einem regelmässigen Intervall dem Kunden zugestell, wie Socken, Windeln, Rasierklingen, Beauty Boxen, Musik, Essensportionen und vieles mehr. Auch Software wird heute meist im Abo-Modell verkauft und nicht mehr im Lizenzmodell. Bekannte Namen sind Blue Apron, Birchbox,  Glossybox, BlackSocks, Dollar Shaving Club, aber auch Adobe, Microsoft und Apple
  • On Demand, bei Bedarf: Viele Unternehmen versuchen, Güter und Dienstleistungen schneller zum Kunden zu bringen, sei es ein Taxi, eine Putzkraft, ein Masseur, ein Handwerker, Alkohol, Cannabis, oder Essen – alles sollte in 30 Min verfügbar sein. Durch den Einsatz von Technologie und Teilzeitkräften werden diese Dienste erschwinglich. Bekannte Namen sind Uber, Postmates, Spothero
  • Personalisierung der Dienstleistung, des Produktes: Mit Hilfe von Software, leistungsstärkere Computerhardware, Verbindung von Dingen mit dem Internet (Internet of Things), günstige Sensoren und 3D Druck wird es möglich, immer personalisierte Produkte für Kunden herzustellen und neue Use Cases mit Kundenwert zu entwickeln. Beispiele sind immer mehr Produkte auf Kickstarter/Indiegogo, Zazzle, aber auch die Diversifizierung von Produkten bei Softgetränke- und Esswarenhersteller.
  • Freemium Modell ist eine kostenlose Abgabe eines Produktes oder Dienstleistung (Teilprodukt oder begrenzter Zeitraum) – für bestimmte Features braucht man jedoch ein Upgrade zu einem Premium Produkt. Dieses Modell ist vor allem in reiner Software populär. Bekannte Beispiele Dropbox, Flickr, mobile games, Vimeo, Tinder und viele mehr
  • Werbung ist vor allem bei grossen Unternehmen wie Facebook, Twitter, Snapchat und anderen sinnvoll. Die Preise für Online Displaywerbung liegen bei $1-$5 für 1000 Impressions. Softwareprodukte benötigen deshalb Millionen von aktiven Kunden, damit ein adäquates Einkommen erzielt werden kann. Es ist wohl einer der grossen Fehler, die man bei einem Startup machen kann, nur auf Werbeeinnahmen zu setzen. Meist sind nämlich die Ressourcen für den Aufbau der Millionen Nutzern nicht vorhanden, die es braucht damit ein Werbeunternehmen profitabel wird – auf Englisch ausgedrückt: «Not enough runnway to take off»
  • Umgekehrte Auktion: In der umgekehrten Auktionen geben Käufer Angebote ab. Nimmt der Verkäufer das Angebot an, so ist der Deal Zustandekommen. Dieses Modell ist in der Reisebranche prominent mit Priceline.com umgesetzt. MyHammer ist ein weiteres Beispiel, in dem Handwerker für einen Kunden Thema ein Angebot abgeben können, ohne dass der Kunde einen Preis nennt
  • Virtuelle Güter: Vor allem in Spielen können virtuelle Güter verkauft werden und Levels freigeschalten werden. Bekannte Beispiele sind Candy Crush oder Clash of Clans
  • Digitale Inhalte verkaufen: Digitale Inhalte können Zeitungsartikel sein, Zeitschriften, Musik, Bilder oder Videos. In diesem Bereich werden Inhalte oft kostenlos abgegeben und mit Werbung finanziert (Text, Bilder). Neuere Bewegung gab es in der Musik und Video, in dem sich Streamingdienste durchsetzten. Bekannte Beispiele sind Netflix, Hulu, Spotify, Deezer, Apple Music, Instagram und viele mehr. In diesem Bereich fand und findet eine starke Konsolidierung statt – es formierten sich wenige Anbieter
  • Enterprise 2.0: Die mobilen Technologien beginnen sich auf die Unternehmenswelt zu übertragen. Venture Capital Firmen wie Bessmer Ventures setzten auf diesen Bereich. Bekannte Beispiele sind Slack, MongoDB, Cludera, Pure Storage, Palantir, Shopify

Als nächstes möchte ich über Targeting, Kundengruppe und Passion von Unternehmern schreiben.

Als Basis für den Artikel dienten mir neben meiner Lektüre aus TechCrunch und weiteren Blogs und Bücher folgende Artikel:

  • David Cohen (Co-Founder of Techstarts): Internet Business Models of the TechStars
  • Nina Tomaro: 9 Proven Business Models to Consider for Your Startup
  • Chris Dixon: Full stack startup
  • Interview mit Byron Deeter: Bessemer’s Byron Deeter Talks Mobile Enterprise Apps: “Tens of Billions of Dollars” To Be Created
  • Julie Bort: 15 of the fastest growing startups in the world still flying under the radar

The Second Machine Age

Oktober 27, 2015 Filed Under: Technologie

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«The Second Machine Age» ist ein bemerkenswertes Buch. Geschrieben hat es Andrew McAfee und Erik Brynjolfsson. Die Autoren beschreiben die heutigen technologischen Entwicklungen, wie selbstfahrende Autos, IBM Watson der in einer Art «wer wird Millionär» gewinnt, Spracherkennung, 3D Drucken, Roboter. Vor 15 Jahren hat man es für unmöglich gehalten, dass Computer diese Art von Arbeit ausführen können. Die Autoren fragen sich, wie kam es dazu und wo führt das hin? Das Resultat der Forschung ist,  wir befinden uns im zweiten Maschinenzeitalter, analog des ersten vor 200 Jahren. Während im ersten Maschinenzeitalter die Muskelkraft durch Maschinen abgeschafft (teil) ersetzt wurde, so ist es in der Zweiten die Denkarbeit. Anbei einige Beispiele in Videos:

 

Warum sind diese digitalen Leistungen heute nun möglich? Das Buch nennt drei Gründe:

  • Die Rechenleistung und weitere Hardwareelemente (Storage, Internet BAndwidth, Supercomputer Speed, etc.) verdoppeln die Leistung nach 18 Monaten. Computertechnik wird günstiger und kleiner und damit allgegenwärtig.
  • Digitale Produkte sind fast kostenlos reproduzierbar und können nicht durch Konsum aufgebraucht werden. Sensoren und unsere Internetaktivität schaffen einen grossen Daten- und Algorithmenpool.
  • Diese digitale Daten und Algorithmen können immer neu kombiniert werden. Dabei gibt es viele sinnlose Formen, jedoch einige sehr wertvolle neue Kombinationen, wie beispielsweise Uber, Waze oder Airbnb. Die Autoren zitieren Paul Romer als er sagte: «Economic growth occurs whenever people take resources and rearrange them in ways that make them more valuable.» Das Buch setzt sich auch mit den Fortschritten von Artificial Intelligence auseinander – es wird dabei davon ausgegangen, dass in Zukunft Denkarbeit bei Ärzten oder Juristen durch Systeme wie IBM Watson unterstützt werden und so die Produktivität eines Arztes oder Juristen um ein vielfaches gesteigert wird.

Diese Entwicklungen schaffen aber auch eine neue Wirtschaftslage, in der einerseits immer mehr Dienstleistungen und Produkte zu günstigen Preisen angeboten werden – die Gewinner sind die Konsumenten. Aber andererseits werden auch die Einkommen und Vermögen umverteilt werden. Die Wirtschaft verwandelt sich in eine Star Econonomy/Feudalistisches System, in dem wenige grosse Vermögen aus dem Aufbau von Unternehmen wegtragen, und viele mit sinkenden Einkommen und Arbeitsplatzverlust kämpfen müssen. Die Ökonomie beginnt sich mehr und mehr um die Unternehmerstars zu drehen. Es wird mit hoher Arbeitslosigkeit gerechnet. Das Buch endet mit Ratschlägen für Arbeitnehmer, Unternehmer und die Politik.

Alles in allem eines der besseren Bücher zum Thema, warum wir derzeit eine Renaissance der digitalen Technologien sehen und es wagt, eine Prognose zu stellen. Es war eine ausgezeichnete Lektüre, die ich empfehlen kann. Was heisst das nun für den Tech Startup Unternehmer? Die heutigen Maschinen und diejenigen von morgen werden keine Unternehmen sein, Kreativität kann noch nicht reproduziert werden. Andererseits ist in der Kombination aus der Vielzahl der heutigen Möglichkeiten ein gangbarer Weg ausfindig zu machen.

Cool, nächstes Thema ist für mich die Businessmodelle.

 

Nachtrag vom 30.10.2015:  Heute erschien in der NZZ der Artikel «Wenn Maschinen die Menschen ersetzen«. Verwiesen wird dabei auf eine Studie der Universität Oxford, wonach die Tätigkeiten von 47% der Erwerbstätigen in den USA mit grosser Wahrscheinlichkeit in den nächsten 10-20 Jahren von Computern übernommen werden. Auch in der Schweizer Politik beginnt das Thema Wellen zu schlagen – es gibt erste parlamentarische Initiativen, wie die NZZ berichtet.

General Electric und Disruption

Oktober 27, 2015 Filed Under: Technologie

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Disruption ist eng mit mit neuen Technologien und der unfähigkeit/unwillen etablierter Players, sich der Technologien anzunehmen, verbunden (Innovators Dilemma).  Wikipedia definiert Disruption als:

Eine disruptive Technologie (engl. disrupt – unterbrechen, zerreißen) ist eine Innovation, die eine bestehende Technologie, ein bestehendes Produkt oder eine bestehende Dienstleistung möglicherweise vollständig verdrängt.

Heute ist in der NZZ unter dem Titel Nullen und Einsen als das Mass aller Dinge ein bericht über GE erschienen. Konzernchef Jeffrey Immelt schwört derzeit sein Konzern auf die digitale Revolution ein. Bill Ruh wird CEO der Division GE Digital, die sich mit Fragen auseinandersetzten wie können wir unsere Maschinen intelligenter machen? Welche Lösungen erwarten unsere Kunden? Und wie können wir diese schneller erbringen als etwa die aus dem Silicon Valley aufsteigenden Konkurrenten? Dazu soll an der Westküste eine Plattform namens Predix geschaffen werden. Diese Plattform soll für Applikationsentwickler geöffnet werden. Die Kunden von GE sollen von den Produktivitätsgewinnen profitieren, die durch den Einsatz der Industrie Internets oder Internet of Things entstehen.

Ich verstehe diese Aktion von GE als Handlung, sich von einer Disruption zu Schützen. Viele Startups versuchen die Wertschöpfungsketten bestehender Unternehmen durch Technologie und unbundeling einzelner Funktionen zu unterbrechen und leistungsfähiger zu machen. GE sieht sich meiner Meinung nach von der Digitalisierung bedroht 🙂 Die breit Angelegte Aktion ist auch als Talent Akquise zu verstehen – in Amerika sind heute Softwareentwickler gefragter denn je.

Vorerst zwei Videos von GE, die die Uncoolness von einem alten Industriebetrieb für Softwareentwickler hervorragend darstellt.

 

Wo liegt Augmented Reality auf dem Hype Cycle?

Oktober 27, 2015 Filed Under: Technologie

augmented_reality

Haben Sie letztlich schon mal eine VR Brille aufgesetzt? Ich habe es mir angeschaut und finde es ist eindringlich und realitätsnah – es war ein Rock Konzert und ich mit der Band auf der Bühne. Mehrere Anbieter gehen in diese Richtung. Mit Google Glass haben wir die erste Version von augmented Reality gesehen. Magic Leap mit einem Investment von Google und anderen von über $540 Mio ist ein weiteres beispiel von augmented Reality. Noch sind die Technologien nicht auf dem Markt – im nächsten Jahr ist Oculus Rift von Facebook angekündigt, das Handy kann man bereits jetzt als VR mit einem Aufsatz wie Cardboard von Google oder Oculus Gear VR nutzen.

Bei all dem Tech Gerede – um was geht es wirklich? Ich habe ein futuristischen Kurzfilm gestern auf Vimeo gesehen, der augmented Reality als ausgereifte Technologie darstellt.

A short futuristic film by Eran May-raz and Daniel Lazo. This is our graduation project from Bezaleal academy of arts.

Mir wurde in diesem Film klar, wie viele Anwendungsgebiete für neue Apps da wären, die Millionen von Menschen nutzen könnten. Die Frage ist nur, wo liegt Augmented Reality auf dem Hype Cycle? Nach Gartner in der Phase der Desillusionierung.

Was bedeutet das für Startups? Liegt man mit seiner Technologiewahl richtig, so kann man als Newcomer einfach Millionen von Nutzern gewinnen und ein Unternehmen aufbauen. Falls die Technologie jedoch floppt, so wird auch das Projekt scheitern. Ich selbst verfolge VR und augmented Reality, da bei den hohen Investments von grossen Tech Unternehmen eine Glaubwürdigkeit im Spiel ist. Es wäre aber nicht das erste Mal, dass die grossen Tech Unternehmen falsch liegen. Mit Google Glass ist beispielsweise vor kurzen ein grosses augmented Reality Projekt gescheitert.  Das Produkt wurde von den Nutzern nicht angenommen – das Eindringen in die Privatsphäre als problematischer als der Nutzen der Technologie verstanden. Kann gut sein, dass diese Technologie heute nicht akzeptiert wird. Vielleicht müssen wir nochmals 10 Jahre warten und eine weitere Phase der Desillusionierung durchlaufen, bevor die Technologie als Kontaktlinsen akzeptiert wird.

 

 

Wie finde ich eine Idee für ein Tech Startup (Teil 4)? Rolle der Technologie

Oktober 26, 2015 Filed Under: Startup Idee, Technologie

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Oben sieht man eine holographische Werbung aus dem Film zurück in die Zukunft II. Unten Googles selbstfahrendes Auto. Beides Beispiele von Technologien, die unsere Welt verändern – eine Fiktion, die andere Realität.

self-driving-car
Tech Startups haben morgen meist grosse Märkte, heute meist eine Marktnische mit passionierten Kunden, die das Produkt lieben. Warum ist Technologie für Startups so wichtig?

  • Anwenden von neuer Technologie bedeutet Veränderung, wie wir Dinge handhaben
  • Etablierte Unternehmen ignorieren oft neue Technologien bewusst oder unbewusst (Innovators Dilemma). Neue Unternehmen können die Chance nutzen, eine Marktnische mit passionierten Kunden begeistern und daraus ein schnell wachsendes Unternehmen bauen
  • Technologie ist als ein «enabler» zu verstehen, nicht als ein Sinn per se. Das Ziel von Technologie ist immer das Leben realer Menschen zu verändern, indem neue Produkte angebotenen werden, oder bestehende Produkte einfacher, günstiger, besser, etc. zu gestalten
  • Neue Technologien bedeuten für Startups damit grosse Geschäftsmöglichkeiten, die in der Marktnische getestet und auf grosse Märkte übertragen werden können

Als Tech Startup soll man also neue Technologien anwenden, die die Welt verändern können. Wie kann man auf neue Technologien als Unternehmer aufmerksam werden und wie soll man eine Technologie einschätzten? Einerseits wegen der Masse von neuen Technologien und andererseits weil Technologien Lebenszyklen durchlaufen, ist das eine aufwändige Arbeit. Ein Lebenszyklus einer Technologie kann nicht genau vorhergesagt werden. Wenn ich eine Technologie wähle, ist das somit immer mit Glück und Intuition verbunden.

Zumindest bietet Gartner mit ihrer jährlichen Studie Hype Cycle for Emerging Technologies einen guten Überblick. Neue Technologien werden auf einem Lebenszyklus abgebildet. Die Analysten ordnen die Technologien in fünf Phasen ein: Als Trends gelangen Technologien ins Dasein, gehen dann in einen Hype der übertriebenen Erwartungen über, gefolgt von einer Phase der Desillusionierung. In der vierten Phase erfolgt die nüchterne Prüfung der Tauglichkeit, gefolgt vom Maximierung der Produktivität der Technologieanwendung in der letzten Phase.Technologien bewegen sich während den Jahren von links nach rechts, neue erscheinen andere fallen an einem beliebigen Zeitpunkt heraus, da sie falsch eingeschätzt wurden.

SlopeOfEnlightment2015

 

Als Tech Startup Unternehmer soll man in der Regel Technologien wählen, die die Phase der Deillusionierung sind und die Welt in 2-5 Jahren verändern können. Wichtig ist, keine ressourcenintensive Grundlagenforschung zu betreiben, dies ist staatlichen Institutionen, Milliardären und grossen Unternehmen vorenthalten. Man kann sich als Tech Startup an bestehende Plattformen anschliessen, wie beispielsweise an mobile Geräte von Apple, Android oder Windows – die einen generellen Anspruch haben und Ihre Plattformen für Dritte öffnen. Beispiele wie Uber, Airbnb, Zynga. Viele Unternehmer beobachten was die nächste Plattform sein wird, um im falle eines schnellen Wachstum mit einer Applikation als Drittanbieter dabei zu sein. Beispielsweise sehen einige Unternehmer virtual oder augmented reality als nächste Plattform an – dies wegen ihrer Eindringlichkeit und Realitätsnähe (siehe hier ein erstes, ein zweites und ein drittes Video von Magic Leap).

Soweit so gut – zusammenfassend: Ziel eines Tech Startup Unternehmers ist es mit Hilfe einer Technologie ein Produkt zu erstellen, das entweder noch nicht auf dem Markt ist, aber im Zeitgeist liegt ODER ein Produkt zu erstellen, das so deutlich besser als Alternativen ist, dass Kunden scharenweise zu der neuen Dienstleistung wechseln.

Zum Schluss: In einer AMA Session («Ask me Anything») Session mit Boris Zanten, Co-Founder und CEO von The Next Web, fragte ich nach der Technologie, die die Welt in den nächsten 5-10 Jahren am meisten verändern wird. Die Antwort war selbstfahrende Autos. Sieht man die Investitionen der Autoindustrie und der Technologiekonzerne, so wird diese Aussage sehr glaubhaft. Glaubhaft werden auch Gartner 6 Phasen der Business-Entwicklung.

Ich möchte mit zwei Videos aus dem Film Total Recall von 1990 schliessen, mit den autonomen Taxis:

 

 

Wie finde ich eine Idee für ein Tech Startup (Teil 3)? Organische Ideenfindung

Oktober 25, 2015 Filed Under: Startup Idee

YCombinator

Paul Graham ist ein Programmierer, Schriftsteller und Investor. In 2005 Gründete er mit Jessica Livingston, Robert Morris und Trevor Blackwell Y Combinator – einer der bekannesten Akkeleratoren – die bisher rund 800 Unternehmen gegründet haben, solche wie Dropbox, Airbnb, Stripe und Reddit.

paul-graham

Im letzten Beitrag sagte ich, jeder Entrepreneur müsse sich ein Bild von seinem Umfeld machen, wobei man nicht direkt kopieren und ebenso die Konkurrenz nicht ignorieren soll. Wie kommt man dann auf Tech Startup Ideen? Im Essay von Paul Graham How to Get Startup Ideas wird das Finden von Tech Startup Ideen skizziert. Da Tech Startups grosse Erfolge versprechen, soll ein Unternehmen mit einer Geschäftsidee starten, die einen engen Markt umfasst und ein Problem für diesen engen Markt löst. Verfolgt man eine Geschäftsidee mit einem zu beginn offensichtlich grossen Markt, so hat man schnell Unternehmen wie Google oder Microsoft als Konkurrenten – gegen die man einen Kampf nicht bestehen kann.

Die Kunden dieses engen Marktes sollen das Produkt lieben und JETZT brauchen/kaufen. Mit dieser kleinen Gruppe soll ein Produkt entwickelt werden. Nachdem das Produkt steht, soll der Markt schrittweise ausgeweitet werden. Wie kann man unterscheiden, ob die Geschäftsidee eine Marktnische ist oder in einen grossen Markt gewandelt werden kann? Oft kann man das nicht. Wie kann man dann aus verschiedenen Geschäftsideen auswählen, wenn die Marktgrösse und damit der Wert einer Idee nicht feststellbar ist? Die Wahrheit ist nach Paul Graham irritierend – Falls du die richtige Person bist, dann hat man die Intuition dafür. Er führt das Zitat von Robert Prisig von Zen and the Art of Motorcycle Maintenance an:

You want to know how to paint a perfect painting? It’s easy. Make yourself perfect and then just paint naturally.

Paul Graham zieht diesen Schluss auf Startupunternehmer, indem er sagt ein erfolgreicher Startup Unternehmer ist eine Person, die erfolgreiche Startup Ideen entwickelt. Auf die Frage, wie man eine solche Person wird sagt Paul Graham, ein Unternehmer soll in der Zukunft leben und das bauen, was fehlt oder interessant erscheint. Dabei soll man sich nicht fragen, ob die Idee ein grosses Unternehmen erzeugt – dazu bleibt noch genug Zeit das später zu testen. Während man in der Zukunft lebt und das baut, was interessant erscheint, wird man plötzlich feststellen, was fehlt. Man muss sich beim finden von Tech Startup Ideen nicht auf die Ideen selbst konzentrieren, sondern sich mit neuen Technologien und Bewegungen auseinandersetzen. Während dieses Prozesses wird die Startup Idee offensichtlich werden. Hilfreich ist dabei, wenn man:

  • Wahrnehmungsfilter versucht auszuschalten. Wir alle entwickeln Gewohnheiten um mit der Informationsvielfalt umzugehen. Indem wir versuchen diese Filter zu unterbrechen – beispielsweise: Weshalb stehen wir jeden Tag im Stau? Weshalb ist unsere E-Mail Box immer voll?
  • Im speziellen soll man wahrnehmen, worüber man sich aufregt. Dies ist meist ein ausgezeichneter Indikator für Geschäftsideen – «When something annoys you, it could be because you’re living in the future»
  • An neuen Technologien und schwierig zu lösenden Problemen arbeiten, sowie sich für coole Projekte zu entscheiden
  • Hilfreich ist es sich ständig wieder zu fragen, was für Sachen in der heutigen Zeit fehlen

Dieser Prozess kann schon mal 6-12 Monate dauern und sollte wegen der Tragweite des Entscheides nicht unter Druck unterbrochen werden. Paul Graham schliesst mit folgendem Zitat:

Live in the future and build what seems interesting. Strange as it sounds that’s the real recipe.

Oder ich würde schliessen mit Yodas Worten aus Star Wars: «You must feel the force around you» :-). Cool. Mein nächster Artikel geht über Technologie.

YodaFeelTheForce

Wie finde ich eine Idee für ein Tech Startup (Teil 2)? Konkurrenzbeobachtung

Oktober 24, 2015 Filed Under: Startup Idee

 

spion3Plausible Geschäftsideen, die an bestehenden Erfolgen anderer Unternehmen anknüpfen, werden häufig entwickelt und umgesetzt. Diese werden teilweise mit Venture Capital finanziert, falls sie exponentielles Wachstum ausweisen können. Sie können Beachtung von der Presse und die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit erhalten. Beispiele für plausible Geschäftsideen ist ein sozialer Webshop. Ein Uber für Kinder. Ein Airbnb für Essen. Ein Palantir für KMU. Ein Facebook für Nachbarn. Ein Twitter für Internatsschüler. Ein Rentarunaway für Fantasiekleider. All diese Ideen können funktionieren. Dennoch ist dies meiner Meinung nach ein trügerischer und falscher Weg, eine Geschäftsidee so zu wählen. Nicht weil eine gewisse Eigenständigkeit fehlt und teilweise kopiert wird – Kopieren an der richtigen stelle ist sicherlich okay. Weshalb habe ich dann Mühe mit dem Ansatz? Für sich genommen bedeutet eine Veränderung der Zielgruppe oder eines Produkts alleine noch lange nicht, ob Kunden das Angebot nutzen möchten, ob die Passion der Unternehmer für die Idee schlägt, die Technologieentwicklung diese Abänderung begünstigt (Frage «why now») und das Geschäftsmodell durchgesetzt werden kann. Zu schnell führt eine reine Konkurrenzbeobachtung zu einer nice-to-have Geschäftsidee, die zwar plausibel tönt, aber niemand bereit ist dafür zu zahlen. Eine zu starke Konkurrenzorientierung führt bei uns Menschen auch dazu, dass wir stark um sehr wenig kämpfen. In den Kampfhandlungen wird dabei die langfristige Perspektive geopfert – man verliert schnell das Gefühl für Sinn und Unsinn.

Bedeutet dieses Argument, man kann in seiner Startuparbeit die Konkurrenz ignorieren? Ich behaupte nein. Jeder Unternehmer muss wissen oder sich sagen lassen, an was  Konkurrenten bereits arbeiteten – was ist bereits auf dem Markt und was nicht. Ignoriert man die Konkurrenz läuft man in die Gefahr, das Rad zum zweiten Mal zu erfinden. Aus der Konkurrenzbeobachtung kann man andererseits schliessen, welche Wellenbewegungen im Markt laufen und an welche Konzepte derzeit geglaubt wird – denn jedes Startup braucht einen Rückenwind; kein Startup hat genug Mittel, einen Markt von Grund auf zu entwickeln, dazu fehlen die Ressourcen. Ohne den Ankerpunkt der Konkurrenzbeobachtung können aktuelle Wellenbewegungen oder Existenz von Unternehmen in unserer Geschäftsidee nicht beantwortet werden.

Eine Kenntnis der Startupwelt und der aktuellen Trends ist für die Gründung eines neuen Startups unerlässlich. Dieses Wissen kann man von Mentoren erhalten, die in diversen Funktionen im Markt agieren (z.B. Venture Fund, Accelerators) oder von Co-Founders, die sich darauf spezialisiert haben. Man kann sich dieses Wissen auch aneignen, indem man Technologieblogs wie TechCrunch oder TheNextWeb  liest und an Branchenevents teilnimmt. Ich denke, ein Ignorieren von Konkurrenz ist genauso gefährlich wie ein reines Ausrichten auf die Konkurrenz. Das gesunde Mittelmass zu finden ist die Aufgabe jedes Unternehmers.

Cool. Im nächsten Blog schreibe ich über organische Geschäftsideen nach Paul Graham, Gründer von Y-Combinator.

 

Wie finde ich eine Idee für ein Tech Startup (Teil1)?

Oktober 23, 2015 Filed Under: Startup Idee

Idee

 

Wie finde ich eine Idee für ein Tech Startup? Keine Entscheidung, bei der Gründung eines Startups, ist so wichtig wie die Geschäftsidee. Es wird hier bestimmt, mit welchem Thema man sich die nächsten 5-10 Jahre beschäftigt, was der Markt ist, was die Konkurrenten, was die möglichen Business Modelle, welches die Kunden, die Mitarbeiter, die Co-Founders etc. sind. Man entscheidet auch über den Erfolg oder Misserfolg – löst meine Geschäftsidee ein Problem einer Zielgruppe? Oder möchte man mit der Idee einfach cool sein?

Menschen werden in der Regel nur für ein Produkt oder eine Dienstleistung bezahlen, sofern diese ein Problem von Ihnen löst. Natürlich lassen Menschen sich auch gerne Unterhalten, jedoch sind effiziente Problemlösungen am gefragtesten. Eine der grundlegendsten Regeln eines Tech Startup ist, ein «Pain Point» zu lösen und nicht ein Vitamin zu erstellen. Gibt man beispielsweise einer Gruppe Studenten die Aufgabe, eine Geschäftsidee zu suchen, so wird in den meisten Fällen etwas plausibles herauskommen wie beispielsweise:

  • Ein Facebook für Hundebesitzer
  • Ein Uber für Behinderte
  • Ein Airbnb für Boote
  • Ein Blue Apron / Marley Spoon (Rezepte und Zutaten per Box) für Diabetiker
  • Skype für einsame Menschen, in dem man gleichgesinnte Personen verbindet (meine alte Geschäftsidee)

Diese Ideen tönen alle plausibel und können auch eine gewisse Traction und schnelles Wachstum erfahren. Im Grunde genommen, wenn man es ehrlich anschaut, sind diese Ideen Kopien von erfolgreichen Ideen, die sich im Markt bewährt haben. Was variiert wird ist meist die Zielgruppe oder die Kategorie. Diese Ansätze können erfolgreich sein, sind aber meist wenig durchdacht. Redet man mit Leuten, ob sie ein Facebook für Hundebesitzer brauchen würden, so werden die meisten Antworten, ob Hundebesitzer oder nicht, ja das kann Sinn machen, aber ich selbst werde das Produkt nicht benutzen.

Um auf eine neue Tech Startup Idee zu kommen, ist die Orientierung an der Konkurrenz oder der Startupbranche meist nachteilig. Das bedeutet aber nicht, dass man die Konkurrenz und den aktuellen Startup Markt ignorieren soll. Ich selbst orientiere mich derzeit an den Startup Medien und besuche Startup Konferenzen, um mich mit gleichgesinnten zu Vernetzen. Jedoch soll der Ankerpunkt eher dazu dienen, zu wissen was bereits schon gemacht wurde und derzeit hauptsächlich gemacht wird – um die Gefahr zu bannen etwas zu entwickeln was es bereits seit Jahren gibt oder gerade mit viel Geld von anderen entwickelt wird.

Ich weiss, viele werden mir in dem Punkt widersprechen – Rocket Internet kopiert oft erfolgreiche Produkte aus Amerika und führt sie in Europa ein. Das begann bei den Samwers mit einem EBay Klon. Das ist eine Strategie, deren Wurzeln auf Ansoff’s Produkt/Markt Matrix zurückgeht. Rocket ist erfolgreich, Rocket ist an der Börse, Rocket hat Zalando gegründet. Das sind eindrückliche Erfolgsausweise. Es sind aber die Erfolgsausweise von DEEP POCKETS – man hat genug Geld, startet ein Produkt und drückt es auf dem Markt durch. Als Solopreneur oder eine Gruppe von Founders kann man sich dieser Strategie schwerlich bedienen, da in diesem Falle die finanziellen Mittel nicht da sind. Ich möchte deshalb in diesem Blog von dieser Art von Startups absehen.

Ich glaube vielmehr an die Aussage von Peter Thiel – Mitbegründer von Paypal, Investor in Facebook, Gründer von Founders Fund mit Invenstments in LinkedIn, Friendster, Yelp, Yammer, Palantir und viele mehr – in seinem Buch Zero to One:

fromZeroToOne

Tolstop opens Anna Karenina by observing: «All happy families are alike; each unhappy family is unhappy in its own way.» Business is the opposite. All happy companies are different: each one earns a monopoly by solving a unique problem. All failed companies are the same: they failed to escape competition.

Will man ein Tech Startup  gründen, dann muss man ein Problem auf eine einzigartige Weise lösen und den Markt aufbauen. Kopiert man Geschäftsideen, so wird man früher oder später von der Konkurrenz verdrängt.

Okay, später mehr!

P.S: Zum Thema klingt plausibel habe ich noch einen amüsanten Blogpost gefunden.

 

Email Newsletter von neuen Posts und das Eisenhower Prinzip

Oktober 22, 2015 Filed Under: In eigener Sache

zeitmanagementzeitmanagement

Heute habe ich den Hinweis erhalten, ich könne doch das Feature eines Email Newsletters von neuen Postbeiträgen aufnehmen – dies wäre für User hilfreich, die RSS nicht verwenden und nicht täglich auf die Blogseite gehen möchte. Schliesslich hat sich diese Arbeit zu einer Lektion im persönlichen Zeitmanagement entwickelt.

Da ich die Benutzung meines Blogs einfach gestalten will, dachte ich mir «give it a try with this feature», da dieses nicht zu komplex tönt und es doch eine Standardlösung geben sollte. Ich  schob meine sonstige Startuparbeit zur Seite – nur für eine Stunde, dachte ich mir. Nach etwa 5 Stunde erreichte ich:

  • Verstehen des Unterschiedes eines Newsletters und eines Update Emails. Hier brauche ich den Term Email Newsletter von neuen Posts
  • Selektion einen Plugins, das glaubhaft wirkt und von vielen Users gebraucht wird, das Update Emails von neuen Posts senden kann, aber auch Marketing Newsletter zu einem späteren Zeitpunkt
  • Erstellen und Positionieren eines Forms, in dem man seine E-Mail Adresse für den Newsletter angibt
  • Selektieren eines Dienstes, mit dessen Hilfe man Emails versenden kann – wenn möglich kostenfrei – damit man so viele Nutzer wie möglich erreicht und nicht als SPAM deklariert wird
  • Erstellen des Newsletters von neuen Posts selbst – hier habe ich einen einfachen Standard verwendet
  • Erstellen der Anmeldeseite, Managementseite und Abmeldeseite
  • Allgemeine Darstellungsissues und Konfiguration von allgemeinen Settings
  • Testen und Debuggen der Lösung

Wieso habe ich mich hinreissen lassen, ein nice-to-have feature hier zu implementieren, obwohl es doch wichtigere und dringendere Themen gibt? Es ist meist eine Kombination von Faktoren:

  • Mangelhafte Planung: Es fehlt eine Übersicht der Aufgaben und eine Priorisierung der Aufgaben in wichtig und dringlich
  • fehlender Übersicht über den Umfang einer Aufgabe
  • Bereits investierter Aufwand in eine Aufgabe mit dem Trugschluss, falls man nur etwas mehr noch arbeitet, erreicht man das Ziel

In meinem Fall des Newsletter von neuen Posts habe ich die Arbeit um den Faktor 5 falsch eingeschätzt. Dementsprechend fühlte und arbeitete ich wie in den beiden Cartoons oben – gestresst, zu schnell und unüberlegt – die Arbeit am Newsletter parallel machend zu anderen Themen, die mich regelmässig unterbrachen. Vor allem aber arbeitete ich ungeplant. Ich werde wohl auch weiter, wie bei Startups üblich, mit Problemen konfrontiert werden, die zeitlich schwer einschätzbar sind und deren Auftreten unkontrolliert sind. Das Thema möchte ich mit zwei einfachen Massnahmen angehen, um den Fokus nicht zu verlieren – denn der Fokus ist alles in einem Startup:

  • Alle ungeplanten Aufgaben, die länger als 30 Min. dauern und nicht ultimative Dringlichkeit haben, möchte ich auf den Abend verschieben, an dem ich die Planung für den nächsten Tag mache
  • Meine Aufgaben möchte ich nach dem Eisenhower Prinzip planen. Da gibt es übrigens eine App (New App Uses Eisenhower’s Method To Get Your Things Done). Nachtrag: Ich habe mich für die Do Matrix App entschieden

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Y-Combinator, einer der erfolgreichsten heutigen Acceleratoren, sagt Execution ist einer von 4 Faktoren, die über den wirtschaftlichen Erfolg von Tech Startups entscheiden. Execution wird verstanden als Wissen was man selbst und mit seinen Team zu tun hat (Priorität der Aufgaben) und die professionelle Abarbeitung der Aufgaben – «get the things done». In einem Startup, in dem die Ressourcen minimal sind, ist Fokus alles! Um professionell Aufgaben abarbeiten zu können MUSS man sich auf das wichtigste konzentrieren. Nein sagen zu sich selbst und zu seinen Mitarbeitern und Kunden ist in der Anfangsphase Zentral. Tut man dies nicht, wird man zum Spielball von Zufällen.

 

Warum schreibe ich auf Deutsch?

Oktober 21, 2015 Filed Under: In eigener Sache

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Ich spreche und schreibe Deutsch und Englisch fliessend; warum schreibe ich in Deutsch und nicht in Englisch? Hier sind meine Argumente.

Pro Englisch:

  • Eine grössere Reichweite des Blogs
  • Bessere Austauschmöglichkeiten im englischsprachigen Raum
  • Alle wesentlichen Konferenzen und Blogs werden auf Englisch ausgeführt

Pro Deutsch:

  • Ich erreiche potentielle Unternehmer, Designer und Entwickler im Deutschsprachigen Raum nicht
  • Der deutschsprachige Raum hat auch gegen 105 Mio. Menschen (Wiki)
  • Die Literatur und Internetbeiträge im deutschsprachigen Raum zum Thema Tech Startup sind gering
  • Innovation kann derzeit überall auf der Welt stattfinden
  • Der Startup Markt ist im Angelsächsischen Raum aufgeheizt

Da der deutsche Markt für Startup im Vergleich zum angelsächsischen ein geringeres Angebot an Tech Startup Wissen hat und ich an den deutschsprachigen Raum glaube, starte ich in Deutsch. Falls ein Englisch sprechender Kollege Interesse an meinem Blog hat, so kann dieser mittels Google Translate oder ähnliches übersetzt werden (Translate). Erhält dieser Blog traction oder viele Anfragen, werde ich zu einem späteren Zeitpunkt die englische Version hinzufügen.

Morgen möchte ich etwas zum Thema Ideenfindung bloggen 🙂 bis dann!

Was ist ein Tech Startup? Eine Definition.

Oktober 20, 2015 Filed Under: Grundlagen

Was ist ein Startup? Im Sinne des Wortes wohl am ehesten ein junges Unternehmen, nach online Duden ist es ein «neu gegründetes Wirtschaftsunternehmen». Aber ist ein soeben gegründeter Frisör auch ein Startup? Oder ein  zwei Mann/Frau Consulting Unternehmen? Kann ein börsennotiertes Unternehmen mit einer Bewertung von 500 Mio. und 100 Mitarbeitern noch ein Startup sein? In diesem Blog geht es mir um Unternehmensgründungen einer speziellen Art – nämlich schnell wachsende Unternehmen. Damit ein Unternehmen längere Zeit schnell Wachsen kann, muss der Markt eine bestimmte Grösse haben.

Wie gross ist der Markt eines Tech Startup? Ein erfolgreiches Startup hat einen grossen Markt, oder wird in Zukunft einen grossen Markt haben. Beispielsweise Uber – hier werden fragmentierte Märkte zu einem globalen Marktplatz zusammengeschlossen. Oder Airbnb – hier werden Wohnungen und Häuser auf einem Marktplatz vermietet. Oder Warby Parker, der Brillen online verkauft und den Handel umgeht. Oder Facebook – viele möchten sich eine online Identität zulegen und sich mit seinen Freunden verbinden. Diesen B2C Startups sind B2B Startups entgegengesetzt, die Unternehmen als Kunden haben – beispielsweise Palantir (Analytics für staatliche Geheimdienste), Dropbox oder Box (cloud storage für Unternehmen), Zenefits (Online HR Software), Cloudera (Hadoop-Software Service Provider für IT Abteilungen), Tanium (Softwareversionen in Grossunternehmen festhalten). B2B Startups sind häufiger als B2C Startups. Ich möchte nur Märkte diskutieren, deren Marktvolumen grösser als $100 Mio. sind oder werden können.

Wie wird ein Markt erschlossen? Hinter einen Markt steckt Angebot und Nachfrage – wobei das Startup idealerweise einen hohen Marktanteil gewinnen kann und die Nachfrage/Kunden bedient. Weshalb sollten Kunden, deren Bedürfnisse bereits abgedeckt werden, zu einem neuen Unternehmen oder Startup wechseln? Beispielsweise weil ein Startup mit Hilfe von neuer Technologie eine Dienstleistung und Produkt besser herstellt als die Konkurrenz – ihr Pain Point besser löst als andere – am besten 10x günstiger, oder 10x besser. Das Startup erreicht diese Leistung profitabel, oder in absehbarer Zeit profitabel. Die Erschliessung des Marktes erfolgt meist rasch.

Was ist ein Tech Startup? Es ist ein Unternehmen, welches weit verbreitete Kundenbedürfnisse (be- oder entstehende), neue technologische Möglichkeiten, Geschäftsmodelle und Passion der Unternehmer/Entrepreneur in Einklang bringen. Findet dieser Match statt – so haben wir nicht selten ein exponentiell wachsendes Unternehmen (z.B. Umsatz wächst pro Woche um 10% und damit jährlich seinen Umsatz mit dem Faktor 150 vervielfacht)  mit dem Potential, einen Markt zu entwickeln oder schnell zu erschliessen. Wie sieht so ein exponentielles Wachstum aus? In der Grafik oben sehen wir das exponentielle Wachstum der täglichen Users von Slack (voller Artikel hier).

Was ist die Rolle eines Tech Startup Unternehmers/Entrepreneurs? Der Produkt/Markt Fit. Tech Startup Entrepreneure sind Personen, die es schaffen neue Geschäftsideen und Produkte zu entwickeln (nicht zu kopieren) und am Markt einzuführen. In Startups ist es die Regel, dass sich während des Beginn eines Projekts mehrere Founders zusammenschliessen um die notwendigen Kompetenzen abzudecken – das ist meist ein Team von 2-3 Personen. Es gibt jedoch auch Solopreneure, welche viel seltener sind ein Team von Foundern. Die Aufgaben der Founders kann man in 2 Phasen gliedern – der Suche nach dem Product/Market Fit und dem Abschöpfen/Aufbauen/Konsolidieren eines Marktes mit dem neuen Produkt, der Skalierung. In der Suche nach dem Product/Market Fit verstehe ich den Entrepreneur als ein Mann, der ökonomischen Research macht. Er sucht mittels Hypothesen, die er im Markt testet, nach Problemen einer Zielgruppe und deren effizienten Lösung. Der gesuchte Markt soll potentiell gross sein. Dieser Prozess läuft iterativ ab – Erkenntnisse von allen Seiten ändern und verfeinern die Hypothesen. Dabei entsteht ein Produkt, das sich nach und nach verbessert und vergrössert. Zeigen sich Hypothesen erfolgreich und stellt sich ein exponentielles Wachstum ein, so beginnt sich die Aufgabe des Entrepreneurs zu ändern und in die zweite Phase einzutreten.

Was folgt dem Product/Market Fit? Die Skalierung. Alle weiteren Dinge folgen der Nachfrage – hier geht es um Execution beim Abschöpfen/Aufbauen/Konsolidieren des Marktes mit der eigenen Produkt/Lösung, mit dem Ziel einen hohen Marktanteil zu erreichen. Während der Skalierung wird oft Venture Capital aufgenommen, um schneller wachsen zu können (Flaschenhälse sollen geöffnet und des Unternehmen weiträumig bekannt gemacht werden), was mit einer schnellen Steigerung der Mitarbeiteranzahl einhergeht. Die Öffentlichkeit beginnt zu diesem Zeitpunkt das Unternehmen wahrzunehmen.

Wie lange ist ein Tech Startup ein Startup? So lange Wachstumsraten des Umsatzes von Grösser als Faktor 2 pro Jahr möglich sind, möchte ich in diesem Blog von Startups sprechen.

Von welchen Technologien möchte ich hier sprechen? Ich möchte den Fokus dieses Blogs auf  Startup beschränken, die mittels Software (und teils Hardware im Sinne von IoT oder wearables) unsere Arbeits- und Freizeitsbereiche verändern.

Wie häufig sind Tech Startups? Die Möglichkeit ein Techstartup zu gründen ist selten und sobald potentielle Konkurrenten den Wert des Marktes erkennen, hart umkämpft. Möglichkeiten eröffnen sich oft dort, wo neue Technologien entstehen.

Cool. Hier haben wir eine Definition für ein Tech Startups. REACH FOR THE STARS!

giphy

 

 

 

 

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