Heute habe ich den Hinweis erhalten, ich könne doch das Feature eines Email Newsletters von neuen Postbeiträgen aufnehmen – dies wäre für User hilfreich, die RSS nicht verwenden und nicht täglich auf die Blogseite gehen möchte. Schliesslich hat sich diese Arbeit zu einer Lektion im persönlichen Zeitmanagement entwickelt.
Da ich die Benutzung meines Blogs einfach gestalten will, dachte ich mir «give it a try with this feature», da dieses nicht zu komplex tönt und es doch eine Standardlösung geben sollte. Ich schob meine sonstige Startuparbeit zur Seite – nur für eine Stunde, dachte ich mir. Nach etwa 5 Stunde erreichte ich:
- Verstehen des Unterschiedes eines Newsletters und eines Update Emails. Hier brauche ich den Term Email Newsletter von neuen Posts
- Selektion einen Plugins, das glaubhaft wirkt und von vielen Users gebraucht wird, das Update Emails von neuen Posts senden kann, aber auch Marketing Newsletter zu einem späteren Zeitpunkt
- Erstellen und Positionieren eines Forms, in dem man seine E-Mail Adresse für den Newsletter angibt
- Selektieren eines Dienstes, mit dessen Hilfe man Emails versenden kann – wenn möglich kostenfrei – damit man so viele Nutzer wie möglich erreicht und nicht als SPAM deklariert wird
- Erstellen des Newsletters von neuen Posts selbst – hier habe ich einen einfachen Standard verwendet
- Erstellen der Anmeldeseite, Managementseite und Abmeldeseite
- Allgemeine Darstellungsissues und Konfiguration von allgemeinen Settings
- Testen und Debuggen der Lösung
Wieso habe ich mich hinreissen lassen, ein nice-to-have feature hier zu implementieren, obwohl es doch wichtigere und dringendere Themen gibt? Es ist meist eine Kombination von Faktoren:
- Mangelhafte Planung: Es fehlt eine Übersicht der Aufgaben und eine Priorisierung der Aufgaben in wichtig und dringlich
- fehlender Übersicht über den Umfang einer Aufgabe
- Bereits investierter Aufwand in eine Aufgabe mit dem Trugschluss, falls man nur etwas mehr noch arbeitet, erreicht man das Ziel
In meinem Fall des Newsletter von neuen Posts habe ich die Arbeit um den Faktor 5 falsch eingeschätzt. Dementsprechend fühlte und arbeitete ich wie in den beiden Cartoons oben – gestresst, zu schnell und unüberlegt – die Arbeit am Newsletter parallel machend zu anderen Themen, die mich regelmässig unterbrachen. Vor allem aber arbeitete ich ungeplant. Ich werde wohl auch weiter, wie bei Startups üblich, mit Problemen konfrontiert werden, die zeitlich schwer einschätzbar sind und deren Auftreten unkontrolliert sind. Das Thema möchte ich mit zwei einfachen Massnahmen angehen, um den Fokus nicht zu verlieren – denn der Fokus ist alles in einem Startup:
- Alle ungeplanten Aufgaben, die länger als 30 Min. dauern und nicht ultimative Dringlichkeit haben, möchte ich auf den Abend verschieben, an dem ich die Planung für den nächsten Tag mache
- Meine Aufgaben möchte ich nach dem Eisenhower Prinzip planen. Da gibt es übrigens eine App (New App Uses Eisenhower’s Method To Get Your Things Done). Nachtrag: Ich habe mich für die Do Matrix App entschieden
Y-Combinator, einer der erfolgreichsten heutigen Acceleratoren, sagt Execution ist einer von 4 Faktoren, die über den wirtschaftlichen Erfolg von Tech Startups entscheiden. Execution wird verstanden als Wissen was man selbst und mit seinen Team zu tun hat (Priorität der Aufgaben) und die professionelle Abarbeitung der Aufgaben – «get the things done». In einem Startup, in dem die Ressourcen minimal sind, ist Fokus alles! Um professionell Aufgaben abarbeiten zu können MUSS man sich auf das wichtigste konzentrieren. Nein sagen zu sich selbst und zu seinen Mitarbeitern und Kunden ist in der Anfangsphase Zentral. Tut man dies nicht, wird man zum Spielball von Zufällen.